Mit Witz und unbändiger Spielfreude erobert eine lokale Fantasykomödie aus dem Mittelalter am 7. Juni das CineradoPlex: „Prinz Blechleber und der Fluch der Ahnen“
Es ist wirklich alles drin: die Köpfe der Frauen in der Schandgeige, geschliffener Witz in den Dialogen, Waffengeklirr in den Kampfszenen, überschäumende Spielfreude in den fantasievollen Kostümen – nur die Schwerter bleiben nicht in der Scheide, die Pfeile nicht im Köcher! Schließlich sprechen wir hier von einem Spektakel aus dem Mittelalter, das von Willi Wenger für die Kinoleinwand inszeniert wurde und am 7. Juni 2016 im CineradoPlex seine Pfaffenhofen-Premiere feiert.
Willi Wenger heißt eigentlich Franz Bölicke und ist tätig in Werbung und Marketing. Zu seiner Job-Beschreibung gehören also auch Film und Fotografie, und nun kann er sein Handwerkszeug beruflich und privat zur Geltung bringen. Filmen war schon immer seine Leidenschaft; bereits als Kind war er mit der Super-8-Kamera unterwegs, und als er vor einigen Jahren mit ein paar Freunden und Gleichgesinnten die Comedy-Truppe „Dingolstadt“ gründete, habe man sich eben „aus Spaß an der Freud“ zum Teil quasi mit Künstlernamen versehen. Seit 2011 ist die Truppe auch technisch in der Lage, in ihren Arbeiten den Kinolook hinzukriegen.
Und nun – nach unzähligen Videos und Kurzfilmen, die im Netz begeis-tern – ist der erste Kinofilm fertig, der in keinster Weise mehr wie ein Amateurfilm wirkt: mit Kamerakran im Einsatz, mit tollen Kulissen und ebenso tollen Schauspielern: „Und weil sie alle Laien sind“, sagt Willi Wenger und lacht, „haben wir ihnen die Rollen eben auf den Charakterleib geschrieben!“ Willi Wenger lacht gerne, wenn er von den Dreharbeiten erzählt. Immer wieder war er erstaunt, wie viele Freiwillige während der Dreharbeiten dazugekommen sind und mitgemacht haben: „Die verdienen ja nichts, aber die waren einfach mit Freude dabei!“ Willi Wenger lacht schon wieder: „Und ich hab so gelernt, wie man aus einem Sauhaufen eine geordnete Truppe formt – mit Tom Bones natürlich, so einen brauchst du bei sowas!“
Und das ist die Geschichte:
Hadubrand wünscht sich nichts mehr, als endlich die Küchenmagd Anna zu heiraten und sein anstrengendes Leben als Hauptmann hinter sich zu lassen. Doch Prinz Blechleber, der sein Königreich Munkenau in den finanziellen Ruin geführt hat und mehr schlecht als recht regiert, will ihn nicht freigeben. Nach einem heftigen Streit beschließt Hadubrand zu desertieren und mit Anna zu fliehen. Doch als diese ihm beichtet, mehr als nur eine gewöhnliche Küchenmagd zu sein, darüber hinaus bereits mit einem gefährlichen Krieger verlobt, eskaliert die Situation. Hauptmann und Anna trennen sich im Streit. Allein und traurig eilt sie durch die Nacht zurück in Richtung Herberge, als sie plötzlich aus dem Hinterhalt überfallen und brutal entführt wird. Als auch die Schwester des Prinzen, Laila, in die Fänge derselben Verbrecher gerät, müssen Prinz und Hauptmann widerwillig zusammenarbeiten, um die beiden Frauen zu befreien. „Der Schatten“, wie sich der Kopf der Verbrecherbande nennt, fordert als Auslöse einen magischen Gegenstand, der fernab des Königreichs verborgen liegen soll. Prinz Blechleber und Hauptmann Hadubrand müssen sich auf eine lange Reise voller Gefahren begeben, um dieses mächtige Artefakt zu beschaffen. Das ungleiche Heldenpaar begegnet einer üblen Räuberbande und furchteinflößenden Untoten, aber gewinnt auch unverhofft einen neuen Gefährten: den legendären Robert Huut, den König der Diebe.
Gefilmt wurde überwiegend vor echten Kulissen in der Region Schrobenhausen (Stadtwall), in Schnellmannskreuth, in Aichach und Friedberg. Auch im Altmühltal und im Nördlinger Ries entstanden eindrucksvolle Aufnahmen, und Kirchdorf an der Amper erlebte aufregende Kampfszenen mit über hundert Kämpfern aus Mittelaltergruppen. Der komödiantische Fantasyfilm läuft nun regional (CinePark Schrobenhausen am 22. Mai um 11.00 Uhr und am 31. Mai um 20.00 Uhr) im Kino und macht in Pfaffenhofen im CineradoPlex am Dienstag, 7. Juni 2016, um 20.00 Uhr Station, wo Regisseur und einige Darsteller das Publikum persönlich begrüßen: „Die Leute sollen die Möglichkeit haben, uns kennenzulernen“.
Und wieso heißt der Prinz Blechleber? „Eisenherz“, sagt Willi Wenger und lacht schon wieder, „wär ja nicht gegangen“. Und wieso heißt der Bösewicht „der Schatten“?“ – „Weil er einen Schatten hat!“ Jetzt lache ich.
Mehr Infos, Termine, Videos vom Set auf www.prinz-blechleber.de
von Lorenz Trapp