von Stefan Nimmrichter
„Assel des Monats“ dürfen sich diesmal die Black Metaler nennen, auch unter der Bezeichnung „gemeine Kellerassel“ bekannt. Als besonders abgekapselte Subkultur definiert sie sich vor allem über das, was sie nicht ist bzw. nicht mag: Menschen, Christen, Lachen, Spaß, Licht und Sprechen. Ein besonders prägnantes Erscheinungsmerkmal der Kellerassel ist neben der schwarzen Kleidung und den langen, fettigen Haaren die Abneigung gegen Farbsehen jeglicher Art. Innerhalb der Kellerasselkultur herrscht ein primitives Kastensystem, das die Population grob in true, semitrue und untrue aufteilt. Die oberste Kaste verdeutlicht dabei ihren Status durch eine Art Faschingsbemalung mit schwarzen Girlanden auf weiß grundiertem Clownsgesicht. Eine Verbindung zum Balzverhalten konnte bisher nicht beobachtet werden.
Allen Kellerasseln gemeinsam ist die Vorliebe für Kälte. Das heißt nicht, dass sie gerne frieren, sondern dass sie sich gerne kalt fühlen. In Kombination mit ihrer Lichtfeindlichkeit führt das dazu, dass sie sich vorwiegend in gut beheizten, vergammelten Kellern aufhalten. Gelegentlich versuchen sie sich dort an musikalischer Betätigung, die sie aus Scham nur auf alten Kassettenrekordern im Nebenraum aufnehmen – dementsprechend klingt ihre Musik.