Kultur

Restauration und Neugestaltung – Pfaffenhofens Begegnung mit seiner kulturellen Vergangenheit

von Helmuth Inderwies

Um Eines vorwegzunehmen: Mit allzu Weltbewegendem wird man nicht konfrontiert, wenn man sich mit der kulturgeschichtlichen Vergangenheit Pfaffenhofens beschäftigt, vorweg wenn dies in einer recht geschichtsfremden Gegenwart geschieht, deren verengter Kulturbegriff nur noch in der bloßen Veränderung und Neuerung und im Spektakel eine Hebung der Lebensqualität sieht und Überkommenem mit sichtlicher Verachtung begegnet. Zudem gehören die Stadt und mit wenigen Ausnahmen auch ihr unmittelbares Umland nicht gerade zu den mit Kulturdenkmälern übermäßig gesegneten Regionen, die man als Fundament einer progressivem Kulturarbeit nützen und lebendig erhalten könnte wie es in Nachbarstädten ähnlicher Größenordnung der Fall ist. „Sind wir doch froh, dass wir uns um keine historischen Gebäude kümmern müssen! Sie verursachen nur Kosten,“ war in den letzten Jahren im Stadtrat nicht selten zu vernehmen. Bäuerliche Arbeit und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte standen von jeher hierzulande im Mittelpunkt. Dass sie einst Ursprung kultureller Entwicklung waren und nicht nur dem Gelderwerb dienten, hat man offenbar lange vergessen. Weiterlesen

Wie kommt die Kunst ins Finanzamt?

von Lorenz Trapp

Gerne haben Kulturpessimisten an den Worten deutscher Dichter herumgebastelt, und so kam Schillers „Ernst ist das Leben, heiter die Kunst“ aus dem Prolog zu „Wallenstein“ oft in neuem Gewande in Smalltalks zum Zuge: „Ernst ist das Leben, kaum heiterer die Kunst“. Dass keine der beiden Variationen die Wahrheit im rechten Licht trifft, belegt in der Kreisstadt eine Institution, die wir Normalbürger ganz zuletzt mit der Kunst in Verbindung bringen – sei sie nun heiter, heiterer oder gar ernst: das Finanzamt. Weiterlesen

Mit Kunst im Fluss wird einen Sommer lang die bildende Kunst einer breiten Öffentlichkeit präsentiert

von Lorenz Trapp

Er ist bekannt als bunter Fleck in der – außerhalb des Kultursommers und der Zeiten, in denen nicht „Kunst im Fluss“ ist – eher tristen Schräglage des künstlerischen Horizonts. Schon ein goldener Tresor, den er vor einiger Zeit genau so kreativ wie Zeichen setzend in die Ilm und in die Schlagzeilen brachte, demonstrierte seine Vorliebe für edelstes Schmuckwerk im öffentlichen Raum. Nun kann man sie wieder sehen: Auf dem Hauptplatz installierte Manfred Habl ein goldenes Toilettenhäuschen, das am Samstag, 14. Juni 2008, unter fachkundiger Begleitung einer Musikkapelle um 11 Uhr feierlich eröffnet wird. Wir haben den Künstler zu seinem neuesten Streich nicht nur beglückwünscht, sondern befragt. Weiterlesen