Kultur

High Noon für High Heels

Z ’Pfahofa hams a Pflaster kriagt, / des is a Rarität. / Nur wia ma junge Stoana ziagt, / grod des vastengas ned. / Drum laffas in der Welt herum / und suacha Stoana zamm, / sie schaung se blind und hoibad dumm, / ob’s an rechtn Sama ham.

So ganz stimmt das St.-Kastulus-Lied, die Hymne der Holledauer, die wir ach! so gerne singen, selbstverständlich nicht. Schließlich ist der Pflastersamen im wahrsten Sinne wunderschön aufgegangen in China und anderswo, und seine von feinfühligen Händen gepflückten Früchte liegen nun in der Stadt und schmücken den Hauptplatz wie eine überquellende Obstschale. Wer dort als murrende Mücke schon einmal von einer Banane gestürzt ist und sich hilflos zwischen Apfel und Kiwi wiedergefunden hat, der ahnt, wie sich unsere Damen fühlen, wenn sie – mit vom aufkeimenden Frühling forsch gefordertem Schuhwerk – durch unser urbanes Wohnzimmer schweben wollen. Weiterlesen

Der Ruf der Bühne: „Holt mich rauf – ich bin ein Star!“

von Lorenz Trapp 

Alles im Lot. Intakt. Im grünen Bereich. Während führende Ökonomen beim Weltwirtschaftsforum im idyllischen Schweizer Skiort Davos es für geboten halten, sich auf eine „Zeit der Bescheidenheit“ einzustellen, und sich von zwar sporadisch, aber regelmäßig und lächelnd unters Volk gestreuten tollen Konjunkturberichten nicht beeindrucken lassen, während anderswo die Scheitel der Hochwasser an den Pegeln überschwemmter Städte und Dörfer neue Rekordmarken setzen, lassen wir uns kaum aus dem Gleichgewicht bringen, wenn die Casting-Welle ins mittlere Ilmtal schwappt.  Weiterlesen

Sturzflug ins Lichtermeer – mit Hemingway zu Zeus

von Lorenz Trapp 

„Beim Zeus“, pflegten die alten Griechen ehrfurchtsvoll zu murmeln, wenn zwischendurch mal wieder Blitze vom Himmel zuckten, doch scharf drauf waren sie nicht, wenn ihre Schafherden auf den kargen Weiden auf diese Weise erleuchtet wurden. Da der Göttervater ja nicht ganz unschuldig war am wunderbaren, auf vielen Urlaubsbildern faszinierenden Licht über seiner Welt, beschränkte er sich bei seiner Blitzerei auf ein für alle Seiten erträgliches Maß. Manchmal musste es eben sein.  Weiterlesen