Einsichten

Sankt Stephan strahlt zur Weihnachtszeit / Haimpertshofens Kleinod genießt sonst kaum die adäquate Wertschätzung

von Hellmuth Inderwies

So sehr der Pfaffenhofener Ortsteil Haimpertshofen vom dichten Verkehr auf der B13 frequentiert wird, so wenig schenkt man der markanten Filialkirche inmitten des Dorfes auf der flüchtigen Durchfahrt Beachtung. Die Insassen eines Autos nehmen allenfalls die mächtige dunkle Zwiebel der Turmhaube und das helle Rot des Daches eines sonst eher kleinen, scheinbar unbedeutenden Gotteshauses wahr. Es ist dem heiligen Stephanus geweiht und steht, von den lokalen Besuchern abgesehen, nur einmal im Jahr im Mittelpunkt öffentlichen Interesses, obwohl es sich um ein historisches Denkmal typischer bayerischer Wesensart handelt, das ein außerordentlich bedeutendes Kleinod sakraler Kunst birgt. Weiterlesen

Träumen in den Bäumen / Das Baumhaushotel in Jetzendorf lehrt die Seele über einem idyllischen See wieder fliegen – ins Abenteuer

von Lorenz Trapp

Ein Baumhaus, Traum nicht nur aller Kinder. Ein sehnsuchtsvoller Hauch von Freiheit und Romantik, von Natur und Abenteuer. Ein Traum? Mitnichten! Idyllisch schmiegen sich fünf Baumhäuser am Ortsrand von Jetzendorf ins grüne Geäst. Zu ihren Füßen liegt der kleine See, der zum morgendlichen, erfrischenden Bad einlädt – wenn’s die Frühlingstemperaturen demnächst zulassen –, und wer’s weniger luxuriös, aber genauso romantisch liebt, der kann eine urwüchsige und philosophische Nacht im Fass verbringen, allerdings – und das im Gegensatz zu Diogenes – mit einem reichhaltigen Frühstück. Die vier zauberhaften Schlaf-Fässer, einfach und behaglich für zwei Personen ausgerichtet, liegen direkt an der Südseite des Sees; ihre Gäste nutzen die Sanitäranlagen im Versorgungshaus des „Baumhaushotels Oberbayern“. Weiterlesen

Vom Suppenkaspar in die Pfanne gehauen

Helmut Kilian, gefürchteter Restaurantkritiker, erhält das erste „Goldene Gfrieß“ /
Laudatio von Lorenz Trapp

Es ist ein Bub! Ein Mädchen, würde – und jetzt rutscht uns doch sein Name schon zu Anfang dieser Laudatio so unkontrolliert und Spannung mindernd über die Zunge wie ihm seine vernichtenden Urteile – Helmut Kilian feststellen, wäre ihm lieber. Wir haben nicht erwartet, eher nur bang gehofft, dass er sich so schnell in unserer keuschen Mitte einfinden und unsere Vorstellung von der Welt so vehement durcheinander wirbeln würde, doch die Nominierung (siehe nebenstehenden Artikel) ist so zwingend wie ein welkes Salatblatt, das ein ganzes Restaurant wie ein Fallschirm aus übler Nachrede zudecken kann.  Weiterlesen