Aktuelle Kolumne von Monika Schratt (August 2009)

Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, in Pfaffenhofen gibt es über dreißig öffentliche Spielplätze. Das ist eine ganze Menge und eine große Fläche, die den Kindern von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt wird. Für die Neueinrichtung hat der Stadtrat 60.000 € bereitgestellt und für die Pflege der Plätze 85.000 €. In den nächsten Jahren soll – vorausgesetzt die finanzielle Lage der Stadt erlaubt dies – ähnlich viel Geld bereitgestellt werden. 
Was wird nun mit dem Geld gemacht? Die Pflege beinhaltet, dass in regelmäßigem Turnus die Plätze abgefahren und kontrolliert werden, damit keine gefährlichen Situationen entstehen können. Trotzdem kann es mal passieren, dass in der Zwischenzeit unachtsame Menschen ihren Abfall liegen lassen und Glasscherben oder ähnliches liegen bleiben. Eine Bitte hier an alle, die so etwas se­hen. Heben Sie diese Dinge auf und werfen Sie sie in die Abfallbehälter. Oder wenn Sie bemerken, dass ein Spielgerät kaputt ist, melden Sie es dem Bauhof. Ihre Aufmerksamkeit kommt den Kindern zu gute.

kolumne

Die Einrichtung der Spielplätze ist teilweise in die Jahre gekommen, sie sind oft langweilig und bieten allenfalls Kleinkindern Beschäftigungsmöglichkeit. In einer wachsenden Stadt werden die Wege nach draußen in die freie Natur für größere Kinder zu weit, aber auch sie brauchen Raum, um sich zu bewegen, um eigene Spiele zu erfinden, um sich mit Freunden zu treffen. Aus diesen Überlegungen heraus werden die neuen Spielplätze anders gestaltet: Es geht darum, eine Spiellandschaft zu errichten, in der sich alle Altersgruppen gerne aufhalten, Kontakte pflegen, sich zweckfrei bewegen können. Und sich nicht gegenseitig stören. Am schönsten wäre es, wenn auch Erwachsene die Plätze als Aufenthaltsorte annehmen würden. Gibt es eine schönere Vorstellung, als im Sommer am Abend die Wohnung, den engen Balkon zu verlassen und sich mit einem Getränk in einen kleinen Park zu setzen, die Sterne zu beobachten und mit einem lieben Nachbarn einen kleinen Plausch zu halten?

Die Anforderungen an einen Spielplatz gehen also weit über das hinaus, was man bisher üblicherweise davon erwartete. Man möchte kein eingezäuntes Kinderghetto schaffen, sondern einen sozialen Raum, der von möglichst vielen Menschen zur Entspannung und für geselliges Leben genutzt wird. Daher bemü­hen sich die Verantwortlichen darum, im Kontakt mit den Anwohnern die Gestaltung dieser Plätze zu planen und umzusetzen. Dabei entstehen keine Anlagen, die auf Ewigkeiten so festgelegt sind, sondern viele Möglichkeiten eröffnende Räume, die von den Nutzern mit Leben erfüllt werden und sich daher auch den Bedürfnissen und Wünschen der Nutzer anpassen, von diesen gestaltet werden. In diesem Sinne sind sie nie fertig.

Auf diese Art wurden bereits die Spielplätze an der Wolfstraße, der Kreppe, Heinrich-Streidl-Straße und der Robert-Schumann-Straße hergerichtet. Im Werden begriffen ist der Dorf- und Spielplatz zwischen Jahnstraße und Dr. Bergmeister-Straße. Die teilweise sehr kontroversen Diskussionen führten letztendlich zu Ergebnissen, die alle Beteiligten tragen können, bei denen sich keiner übergangen fühlt und trotzdem kein fauler Kompromiss eingegangen wurde. Ich danke allen, die sich engagieren, und wünsche Ihnen, dass Sie mit Stolz auf IHREN Platz schauen können und ihn in Besitz nehmen.

Ihre Monika Schratt, 3. Bürgermeisterin