Von der Gymnasikgruppe über die Redaktionssitzung zur Radltour: Begegnung im Seniorenbüro am Hofberg

von Lorenz Trapp 

Eiserne Gestalten treffen sich im Innenhof und stapfen wie die Vorkämpfer einer Kneipp-Kur durch ein Wasserbecken. Das Kunstwerk von Herbert Klee weist den Weg zu einer Institution, von der andere Gemeinden und Städte träumen: Das Senioren-Büro. In den Gebäuden der Wohnanlage am Hofberg findet sich auch eine Beratungsstelle der Caritas, ein Mal wöchentlich hält der Rentenberater der BfA seine Sprechstunde, im beliebten „Café Hofberg“ bietet Veronika Reil mit ihrem Team die leckersten Kuchen und Anna-Maria Birkner, die Leiterin des Büros, gibt die Devise aus: „Von Senioren für Senioren!“ 
Und tatsächlich, das umfangreiche Programm, das vom Senioren-Büro für Senioren organisiert wird, hat ein gesundes Fundament: Die Senioren! Mehr als 40 Ehrenamtliche bringen ihre Kenntnisse, ihre Erfahrungen ein, und so gibt es nicht nur Bildungs- und Freizeitveranstaltungen, sondern auch eine eigene Zeitung und eine Werkstatt, in der Senioren sich handwerklich betätigen können.

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Anna-Maria Birkner, Leiterin

Willi Schwarzmeier, langjähriger Leiter des städtischen Bauhofs und jetzt Rentner, ist das Herz der Werkstatt. „Eigentlich basteln wir hier“, sagt er bescheiden, „und momentan war gerade Faschingsdekoration dran!“ Natürlich vergisst er nicht, dem Träger zu danken: „Die Stadt unterstützt uns, wo’s geht.“ Besonders Spaß machen ihm die regelmäßigen „Alt-und-Jung-Nachmittage“, wo die Opas und Omas mit den Enkeln gemeinsam in der Werkstatt basteln. Die Werkstatt ist offen für alle, und sie bietet neuerdings auch einen ganz speziellen Service: Wer zu Hause ein Problem hat, kann sich an die handwerklich geschickten Mitarbeiter wenden, und diese helfen dann beim Auswechseln der Glühbirne, stellen die Möbel um oder führen auch kleinere Reparaturen aus. Die Liste der Aufgaben ist lang, und wer ins Krankenhaus muss, kann den Mitarbeitern auch sein Haustier anvertrauen.
In einem ganz anderen Bereich ist Friedrich Huntscha aktiv. Der langjährige Leiter der Städtischen Musikschule organisiert den Senioren-Singkreis, und Ingeborg Hoffrichter, früher im Schuldienst, veranstaltet Dia-Vorträge mit ihren interessanten und informativen Reiseberichten: „Wenn ich etwas Schönes erlebe, dann möchte ich das auch weitergeben!“ Für Leseratten ist eine kleine Bibliothek eingerichtet, die auch nichts dagegen hat, wenn man dort schmökernd den Tag verbringt, und einige Damen und Herren haben sich sogar zusammengefunden und geben vierteljährlich die hauseigene Zeitschrift, den „Senioren-Kurier“ heraus, der sich mit Themen beschäftigt, die für Senioren informativ und relevant sind.

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Im gemütlichen Hofberg-Café gibt es nicht nur leckeren Kuchen

Mittlerweile ist das Seniorenbüro wirklich zur zentralen Anlaufstelle geworden: Das Seniorenbüro bietet das Gespräch, aber auch Begleitung und Unterstützung für alle, die sich mit dem neuen Lebensabschnitt Alter und den damit verbundenen Fragen aktiv auseinandersetzen möchten. Die Einrichtung ist ein gemeinsames Angebot der Stadt und des Caritas-Zentrums. Anna-Maria Birkner betont, dass die Beteiligung an den Aktivitäten des Seniorenbüros weder Mitgliedschaft noch Mitgliedsbeiträge erfordert. Und auch die Veranstaltungen sind in der Regel kostenlos.

Ein wichtiges Ziel für sie ist, verstärkt „Vorruheständler“ anzusprechen, um sie auf die Zeit nach der Berufstätigkeit vorzubereiten, denn erfahrungsgemäß besteht für viele die Gefahr, in ein „depressives Loch“ zu fallen. Dem gilt es entgegenzuwirken, und da das Senioren-Büro allem Neuen aufgeschlossen ist, bieten sich auch für „Jungsenioren“ viele Möglichkeiten, ihre Ideen umzusetzen und ausgefüllt in den Ruhestand zu starten.
Viele, so bedauert Anna-Maria Birkner, hätten gewisse Berührungsängste mit dem Titel „Senioren-Büro“, doch sie kann alle Skeptiker beruhigen: „Wir sind nicht nur für die 80- oder 90-Jährigen da“, lacht sie, „unser Angebot ist eine breitgefächerte, bunte Palette, aus der sich jeder das Passende aussuchen kann!“ Im Begegnungszentrum Senioren-Büro können alle Interessierten, aus dem ganzen Landkreis, ihre Freizeit verbringen, und, was das Wichtigste ist: selbst aktiv mit gestalten. Wer’s noch nicht kennt, sollte seinen nächsten Spaziergang vielleicht in den Hofberg lenken. Ein bisschen Schauen kostet nämlich erst recht nichts! Und möglicherweise ist grad Tanztreff mit Schorsch!

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Das Ei und Willi Schwarzmeier: gebastelt wird schon für das Osterfest

Adresse: Senioren-Büro
Hofberg 7, Tel: 0 84 41/87 92-0
www.seniorenbuero-pfaffenhofen.de