von Claudia Erdenreich
Anfangs war ein lokaler Radiosender für Pfaffenhofen geplant. Die Idee dazu hatte Andreas Breitner, der Verantwortliche für pafnet, in seinem Tonstudio. Er hatte schon lange festgestellt, dass Veranstaltungen und Partys in Pfaffenhofen und Umgebung immer bestens besucht waren, aber die Informationen und der Austausch darüber fehlte. Schnell war klar, dass reine Information nicht genügt, die Interessenten wollten sich austauschen, diskutieren und flirten. Das Internet hatte längst seinen Siegeszug angetreten, gerade die unter 30-jährigen sind online. Was lag näher als eine lokale Kommunikationsplattform anzubieten. So startete pafnet im Juni 2003 mit einem kleinen Server und 100 Usern. Der Anspruch dabei war von Anfang an, nicht nur Unterhaltung anzubieten, sondern aktuelle Informationen aus der Region.
Täglich mehr als hundert
Neuanmeldungen bei pafnet
Heute melden sich täglich mehr als 100 meist junge Leute neu bei pafnet an. Fast alle stammen aus dem Landkreis oder angrenzenden Regionen. Kaum ein Jugendlicher aus dem Landkreis ist nicht bei pafnet registriert. Für Jugendliche ist es längst Alltag, das nächste Treffen oder den geplanten Kinobesuch mit Freunden online über pafnet zu verabreden.
Der Zugang ist kostenlos und so einfach wie bei allen anderen Communities, man braucht nur einen PC und Internet. Anmeldung erfolgt per E-Mail mit unmittelbarer Freischaltung. Jeder User wählt sich seinen eigenen Namen, was bei derzeit fast 160.000 Registrierten gar nicht so einfach ist, auch die seltensten und ungewöhnlichsten Namen sind schon vergeben. Chris und Engelchen finden sich unter den Nutzern genauso wie eine Knautschwolke. Hopfabua scheint heimatverbunden und mit jemand, der sich Hintergangener nennt kommt direkt Mitleid auf.
Jeder kann sich ein eigenes Profil erstellen, ein Bild dazu ist nicht Pflicht, aber üblich. Mehrere hundert private Nachrichten werden täglich verschickt und in einem der Chaträume finden sich immer Gesprächspartner. Nicht selten sind einige Tausend User gleichzeitig online, lesen die Veranstaltungstipps, suchen nach interessanten Profilen anderer Nutzer, schauen, wer noch auf die nächste Party geht oder tauschen sich mit den virtuellen Freunden aus. Ein Team aus Partyfotografen und Eventreportern sorgt für täglich frische Bilder und Berichte. Partyberichte, Flirts, Chaträume – damit unterscheidet sich pafnet nicht von anderen lokalen Communities. Aber pafnet bietet sehr viel mehr an Service und Information. Täglich aktuelle News aus Politik, Sport und Kultur sind keineswegs nur auf jugendliche Nutzer zugeschnitten, auch wenn das Durchschnittsalter der User unter 20 liegt. Unterhaltsam und manchmal kurios lesen sich die Polizeiberichte. Kinoprogramm, Kleinanzeigen und Gastronomieführer sind echter Service und tragen dazu bei, dass pafnet das führende Online-Portal der Region bleibt. Eine Webcam liefert rund um die Uhr Bilder vom Hauptplatz Pfaffenhofen. Viele Informationen sind auch als Gast ohne Anmeldung abrufbar. Eine kurze Einstellung im eigenen Profil, und man bekommt nach eigener Vor-auswahl nur noch die Nachrichten, die einen interessieren.
Administratoren
betreuen im Hintergrund
So viel Inhalt bedeutet viel Arbeit für die Administratoren und Moderatoren. Alle betreiben die Arbeit für pafnet ausschließlich als Hobby, leisten technischen Support, moderieren Forum und Chat oder stellen Inhalte online. Viel Idealismus gehört dazu, den Jugendlichen aus der Region diese Plattform anzubieten. Das unabhängige Non-profit-Portal finanziert sich über Anzeigen, die die Kosten für die technische Infrastruktur abdecken. Im letzten Jahr boten Andreas Breitner und Jörg Bucher über das Schulamt erstmals eine Informationsveranstaltung für Lehrer über pafnet an, wo Rubriken und Mailsystem vorgestellt wurden und den Systembetreuern an den Schulen Sicherheitsempfehlungen gegeben wurden. „…und zum Flirten ist es auch praktisch“, fasst ein Student die Vorteile zusammen, die pafnet nicht nur im virtuellen, sondern im ganz realen Leben bietet. Eine Telefonnummer könne man sich nicht so einfach merken, den Nicknamen bei pafnet aber immer.
Ganz untergegangen ist die ursprüng-liche Idee vom Lokalradio nicht, pafnet bietet heute auch ein Netradio auf seiner Seite an.
talk im kino –
Wahlkampfarena mit sechs Bürgermeisterkandidaten
pafnet.de moderiert vor der Kommunalwahl 2008 eine Wahlkampf-Veranstaltung im Kinosaal des Cinerado-Plex Pfaffenhofen. Ähnlich wie z.B. bei den öffentlichen Wahl-Duellen zwischen Stoiber & Schröder anlässlich der Bundestagswahl, verwandelt sich am 26.02.2008 der plüschige Kinosaal in eine „Wahlkampfarena“. Alle sechs Bürgermeisterkandidaten der Stadt Pfaffenhofen, drei davon sind selbst pafnet-Mitglieder, sind der Einladung gefolgt und hatten ihre Teilnahme bereits frühzeitig zugesagt:
Hans Prechter (CSU) [prechterh], Monika Schratt (Grüne) [GrueneMam-b-a], Thomas Herker (SPD) [spd-paf], Franz Niedermayr (FDP), Johann Buska (FUW), Albert Guertner (FW)
„Unsere 6 Kandidaten sitzen reihum auf dem Podium unten im Kinosaal. Unser Moderator richtet mit dem Saal-Publikum im Hintergrund 12 kronkete Fragen an die Kandidaten zu wichtigen Themen aus der Lokalpolitik, die den Wählern auf den Fingern brennen. Die Kandidaten antworten der Reihe nach, es sei denn, dass jemand spontan auf seinen Vorredner reagieren möchte. Jeder Kandidat kommt im Laufe der 12 Frage-Runden 2 Mal dran als Eröffner, andererseits hat er auch 2 Mal das Schlusswort in einer Runde. Jeder Kandidat erhält 10 Minuten Redezeit auf seinem „Konto“ gutgeschrieben und entscheidet selbst, wieviel Zeit er davon für seine Antwort bei der jeweiligen Fragen-Runde verbrauchen möchte“, erklärt Jörg Bucher vom pafnet-Team den geplanten Modus der neuen Auflage von „talk im kino“.
Die wichtigsten Themen werden im Vorfeld über der Online-Community pafnet.de gesammelt und den Bürgermeisterkandidaten in Stichworten bis zum 20. Februar zur eigenen Vorbereitung vorgelegt. Über die Auswahl der Themenvorschläge, die endgültige Formulierung und Reihenfolge der 12 Frage-Runden wird in einem nicht öffentlichen pafnet-Forum abgestimmt und festgelegt.
„Während der Veranstaltung drehen Team-Mitglieder ein professionelles Video von der Wahl-Arena. Wir strahlen das Video danach relativ zeitnah über pafnet.de aus ggfs. auch über befreundete Medien. Denn im Kinosaal haben nur bis zu 200 Zuschauer Platz“, so Andreas Breitner der Betreiber von pafnet.de: „Sicht, Akustik und Licht sind im Kino für unsere Video-Aufnahmen optimal steuerbar und das Ambiente als bekannter medialer Treffpunkt spricht vor allem unsere mittlere und jüngere Generation an“. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr und dauert maximal bis 20.30 Uhr.
Jeder der sechs Kandidaten kann natürlich auch seinen eigenen „Fanclub“ mitbringen. Dazu bitte maximal 14 Sitzplätze für die ersten fünf Saal-Reihen verbindlich reservieren lassen per E-Mail an demokrates@pafnet de bis zum 10.02.08. Von den 14 Plätzen der ersten Saal-Reihe werden jeweils zwei an die Fanclubs verteilt. Weitere interessierte Zuschauer bitte rechtzeitig einen Sitzplatz reservieren im Kino unter http://pafnet.de/wahlkampfarena