von Lorenz Trapp
Die ersten zehn Tage ihrer Regentschaft sind bereits vorbei, und die frisch gekürte Hopfenkönigin Christina Thalmaier aus Eckersberg, die die Hopfenkrone souverän in die Kreisstadt geholt hat, ist gerade dabei, ihren Alltag auf die Verpflichtungen, die das Amt mit sich bringt, umzustellen. Wir haben sie zwischen zwei Terminen gerade noch erwischt und eine vielseitige junge Dame kennengelernt – mit dem Herzen am rechten Fleck.
Eure Majestät, wie fühlt sich eine Königin?
Es ist aufregend! Ich muss bereits meine Termine koordinieren, aber die erste Woche hat schon gezeigt, dass es immer spannend bleibt: Wo kommt man hin, und vor allem, wie werde ich dort aufgenommen? Und ein ganz neues Gefühl ist, wenn kleine Mädchen auf mich zukommen und ein Autogramm von mir wollen. Plötzlich kennt mich jeder, und ich bin nicht mehr nur die Christina Thalmaier aus Eckersberg!
Bleibt Euch als Repräsentantin des Hopfens und der Hallertau noch Zeit für Hobbys?
Wir haben auf dem Hof drei Pferde, Bella, Nelson und Sharif, und ich merk jetzt schon, dass ich das Reiten wohl ein bisschen einschränken muss. Aber den Stall mach ich auch weiterhin jeden Tag – ich will doch meine Pferde immer sehen!
Wo muss der Rotstift noch zum Einsatz kommen?
Moritz, mein Hund, wird wohl zurückstecken und auf den ein oder anderen Spaziergang durch die Natur verzichten müssen. Aber dafür darf er dann bei der Ernte wieder mit in den Hopfengarten – auch wenn’s der Papa nicht so gern sieht, aber der Moritz braucht eben seine Freude, wie wir Menschen auch!
Was bleibt zur Entspannung zwischen Job und Terminen?
Das Klavier! Ich spiele seit zehn Jahren, und auch wenn ich jetzt keinen Unterricht nehme, bedeutet es mir sehr viel als Ausgleich. Von Klassik bis modern hab ich alles drauf – und zwar nach Noten, ich klimper nicht nur so rum. Außerdem gibt’s noch den Sport!
Welchen Sport treibt denn eine Königin?
Taekwon-Do, und zwar die klassische Variante ohne Körperkontakt. Eigentlich geh ich dreimal pro Woche ins Training, mittlerweile bin ich froh, wenn ich’s ein Mal schaffe. Mein Freund Jakob Schenk leitet ja das Taekwon-Do-Zentrum in der Josef-Fraunhofer-Straße, und so werd ich dann doch ab und zu die Zeit finden. Außerdem will ich nichts verlernen; schließlich hab ich vor zwei Jahren die Bronze-Medaille beim Bruchtest im Gürtelgrad „gelb“ gewonnen!
Ist im Vergleich dazu die erfolgreiche Wahl zur Hopfenkönigin etwa so wie eine Gold-Medaille?
Ja! Ich hab mich eigentlich ganz unbefangen zur Wahl gestellt. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass ich keine Chance habe und es sowieso nicht werde, und das machte es natürlich leichter. Obwohl – kurz vor der Wahl gab’s mal den Punkt, wo du denkst: Was tust du dir da an? Und dann war die Freude umso größer, und ich war total begeistert, dass die Pfaffenhofener, die ganze Stadt, so hinter mir gestanden ist. Genau deshalb hab ich die Krone zurückgeholt – nach 58 Jahren!
Eure Majestät, dafür danken wir Euch.