von Claudia Erdenreich
Kitt Antoni kam erst 2007 aktiv zur Kunst, eher durch Zufall. Ihr Mann hatte ihr einen Malkoffer geschenkt, im Anschluss nahm sie an Kursen bei Barbara Hantel-Gaugler teil. Sie lernte dort verschiedene Maltechniken kennen, konnte ihre Kreativität und Experimentierfreude ausleben. Darüber hinaus nahm sie an Akademiekursen und Workshops an verschiedenen Orten teil.
Die 1964 in Düsseldorf geborene Künstlerin kam mit elf Jahren nach Bayern, seit zwanzig Jahren lebt sie gerne in Pfaffenhofen „die Stadt ist klein aber fein“. Sie lernte zahnmedizinische Assistentin, ist heute bei einer Versicherung tätig, die Kunst ist willkommener Ausgleich.
„Eigentlich habe ich keine künstlerischen Vorbilder“, bekennt Kitt Antoni, ihre eigenen Bilder entstehen spontan, aus dem Gefühl, entwickeln dann eine Eigendynamik. Gerade weniger bekannte Künstler wie etwa Alfred Hansl aus Linz oder der Holzbildhauer Richard Allgaier aus Bad Waldsee faszinieren sie außerdem.
Die Künstlerin arbeitet vorwiegend mit Acrylfarben, daneben aber auch mit Pigmenten, Sand, Asche, Kohle oder Collagen. Sie lebt ihre Experimentierfreude mit den unterschiedlichen Materialien aus, arbeitet dabei ohne Vorlage und spontan. Ihre Bilder wirken dabei oft wie aus dem Augenblick entstanden, dabei ging sie mit ihnen oft einen langen Weg aus Höhen und Tiefen. Sie verzichtet bewusst auf Bildtitel, um die Betrachter nicht zu beeinflussen, ihre Werke tragen den Namen „farbmodul“ und sind schlicht durchnummeriert.
Ausstellungsbesuche gehören für eine Künstlerin selbstverständlich dazu, das Kunstangebot in Berlin findet sie sensationell. Ebenso schmökert sie gerne in Kunstbüchern, besucht aber genau so gerne die Ausstellungen in der Städtischen Galerie in Pfaffenhofen. „Am liebsten Sonntagnachmittag, da ist meist nicht viel los“.
Kitt Antoni genießt die Freiheit, die ihr die Kunst bietet, verbringt am Wochenende oft viele Stunden in ihrem eigenen Atelier zuhause, zudem fährt sie ein- bis zweimal im Jahr zu einem mehrtätigen Workshop „am liebsten nach Wien“. Kunst und alles was dazu gehört, auch Ausstellungen und Museen sowie die Organisation eigener Ausstellungen ist für sie ein willkommener Ausgleich zu ihrem strukturierten Berufsleben.
Dennoch bleibt genug Zeit für andere Interessen, für die Familie, Sport, Lesen, Reisen, aber auch die mit der Kunst verwandten Bereiche, etwa Theaterbesuche. Sehr gerne würde sie einmal ein „offenes Atelier“ veranstalten, um mit Besuchern in direkten Kontakt zu treten, oder einmal im Ausland ausstellen.
Ausgewählte Werke der Künstlerin sind ab Mitte November in der Städtischen Galerie zu sehen.
Kitt Antoni ist Mitglied in der Künstler-Kooperative extract und im Neuen Pfaffenhofener Kunstverein.
Zwischen Aufenthalte II.
Farbmomente im Licht der kalten Jahreszeit
Ausstellung in der Städtischen Galerie
15.11. – 23.11.2014
Vernissage: 14.11.2014, 19.30 Uhr
