Im Herzen Bayerns – Martina Mayer übernimmt Leitung 
des neuen Tourismusvereins

von Claudia Erdenreich

Eine „typische Bescheidenheit der Hallertauer“ stellt Martina Mayer immer wieder bei Gesprächen um ihre Arbeit fest. „Was sollen denn Touristen hier?“ wird sie oft gefragt. Dabei braucht sich die Hallertau im Vergleich mit anderen Regionen nicht zu verstecken und hat viel zu bieten und noch mehr Potential.


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Im März übernahm die erfahrene Touristikfachfrau die Geschäftsführung im neu gegründeten Verein „Hopfenland Hallertau Tourismus e.V.“. Voraussichtlich im Juni wird sie ihr Büro in Pfaffenhofen beziehen. Die Hallertau kennt Martina Mayer beruflich wie privat sehr gut. Sie wuchst in Kirchheim / Teck auf, studierte Betriebswirtschaf mit Schwerpunkt Tourismus an der Fachhochschule Kempten und ging nach dem Studium nach München. Dort war sie bei einem großen Touristikunternehmen für den Bereich Vertrieb und Marketing zuständig, wechselte dann zu einem Verlag in den Bereich Tourismusmarketing und hatte vielfältige Kontakte zu Tourismusverbänden in Bayern.

Privat zog es sie dann in die Hallertau, heute wohnt sie mit Mann und Kind in Osterwaal bei Au. Vor zweieinhalb Jahren übernahm sie eine Stelle der Projektkoordination der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Hopfenland Hallertau mit den Landkreisen Freising, Kelheim, Landshut und Pfaffenhofen. Ihr Büro ist direkt an der Donau, aber Kelheim liegt in der Wahrnehmung der meisten Menschen  immer ein wenig am Rand der Hallertau. Diese zentrale Region gliedert sich in vier Landkreise und zwei Regierungsbezirke, und für viele gehört Kelheim gar nicht mehr richtig dazu. Pfaffenhofen liegt da zentraler, zudem kann sie nicht nur das Büro, sondern auch vielfältige Synergien mit dem KUS (Kommunalunternehmen Strukturentwicklung) nutzen. Auch auf Messen und überregionalen Veranstaltungen wird der neue Verein zukünftig noch intensiver präsent sein und für die Hallertau werben.

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Martina Mayer wird anfangs vor allem Aufbauarbeit leisten, einen funktionierenden Verein mit Geschäftsstelle etablieren, Mitgliederverwaltung, Infotools und Newsletter installieren. Auch das Erscheinungsbild und die Website soll vereinheitlicht und überarbeitet werden. Landrat Martin Wolf hat den ersten Vorsitz des Vereins übernommen, der Kelheimer Landrat Dr. Hubert Faltermeier den 2. Vorsitz. Daneben gehören noch mehrere Bürgermeister und Vertreter der einheimischen Wirtschaft zum Vereinsvorstand. Unterstützt wird der Verein von einem erfahrenden Fachbeirat aus dem regionalen Kultur- und Tourismusbereich.

Die Fachfrau sieht viele erfolgversprechende touristische Angebote in der Region, die ausgebaut werden könnten und sollten: Dazu zählt der ganze Outdoor-Bereich mit Radfahren und Wandern sowie Kultur und Hopfen als prägendes Merkmal. Hier gilt es, auch Pauschalen für Gruppen und spezielle Zielgruppen anzubieten, zum Beispiel mit einem Besuch einer Hopfenbotschafterin, eines Museums oder Klosters oder einer Brauerei. Auch die deutsche Hopfenstraße sollte wieder belebt werden, ebenso das Thema „Hopfen und Bier“ weiter herausgestellt werden.

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Hier muss auch die Qualität der Infrastruktur mit Übernachtungsmöglichkeiten verbessert und erweitert, aber auch ein Touristisches Netzwerk etabliert werden. Der Bereich Wellness, speziell mit Hopfenprodukten, ist sehr interessant und ausbaufähig. Hierzu kann der Hopfen als uralte Heilpflanze dienen, aber auch verschiedene Biere, Hopfensecco, Likör, Seifen, Schokolade und Pralinen werden schon aus Hopfen hergestellt und stehen für die Region. Besucher greifen gern zu solch typischen Produkten einer Region.

Ebenso wird traditionelles Brauchtum gelebt, die Hallertau hat eine lange Festtradition, die als Anziehungspunkt dienen kann. Auch kulinarisch kann sich die Hopfenregion positionieren mit entsprechenden Genuss-Wochen. „Wir müssen uns nicht verstecken“, betont die Touristikfachfrau. Natürlich wird die Hallertau ein Ziel für Naherholung und Tagestourismus bleiben, aber hier liegt noch viel Potential. Ihrer Erfahrung nach ist die Region durchaus bekannt, wird aber bisher kaum als Ausflugsregion wahrgenommen. Dabei liegt sie im Herzen Bayerns und hat gerade als Tagesausflugsziel aus den umliegenden Städten und Regionen großes Potential. Dabei könnte auch bewusst auf sanften Tourismus gesetzt werden, ein Bereich, der in Zukunft voraussichtlich noch stark wachsen wird. Die Gegebenheiten sind ideal, die Hallertau ist nicht überlaufen, bietet sich an für Outdoor-Aktivitäten, für Entschleunigung. Eine Stärken-Schwächen-Analyse sollte sich dann auch auf das Angebot auswirken. Zusätzlich können die Highlights herausgehoben werden, etwa das Hopfenmuseum, Brauereinen usw.

Die Tourismusexpertin ist selber gerne in der Freizeit aktiv, radelt und wandert gern, will demnächst Teile der Hallertauer Hopfentour abradeln. Sie ist sehr optimistisch, die Hallertau für Gäste interessant zu machen und freut sich auf ihren Einsatz in Pfaffenhofen.

Hopfenland Hallertau Tourismus e.V.
Martina Mayer
Spitalstraße 7
85276 Pfaffenhofen
Tel.: 09441 207493 (Tel. von Kelheim)
E-Mail: info@hopfenland-hallertau.de