Für Leib und Seele 
nicht nur Wein

Im Weinkistl bieten Maria und Hans-Werner Weinzierl neben ausgewählten Getränken auch erlesene Feinkost und eine familiäre Atmosphäre

von Lorenz Trapp

Wer Wein trinkt, schläft gut; wer gut schläft, sündigt nicht; wer nicht sündigt, wird selig. „Wer also Wein trinkt, wird selig“, schließt der große Shakespeare aus den genannten Erfahrungswerten, und während wir hoffen, dass das mit dem Gut-Schlafen stimmt, würden wir etwas großzügiger beim Nicht-Sündigen ein Auge zudrücken. Wie dem auch sei: Da die heimische Hallertau, bevor sie sich zum größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt wandelte, ein Weinanbaugebiet war, gibt es für uns quasi eine historische Verpflichtung, die Vorzüge eines guten Tropfens regelmäßig zu erkunden.

Gesagt, getan: Wem die Reise in deutsche, italienische und österreichische Weinberge und dazugehörige Güter zu zeit- und vor allem kostenaufwändig ist, kann klug und ökonomisch in den Besuch bei einem „Kistl“ investieren. „Weinzierl’s Weinkistl“ bietet nämlich eine variantenreiche Bandbreite erlesener Flaschen aus den oben genannten Gebieten, was uns wieder einmal beweist, wie wahr es ist: Warum denn in die Ferne schweifen…

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Das „Gute“ begann am Hauptplatz. In den 60er Jahren betrieb die Familie Weinzierl einen kleinen Lebensmittelladen mit Textilien, damals sogar der größte im ganzen Landkreis, doch den Siegeszug der Supermärkte überlebte der Laden nicht. „Ums Eck rum in der Sonnenstraße haben wir dann das Weinkistl eröffnet“, erzählen Maria und Hans-Werner Weinzierl. Es war ursprünglich gedacht als „Austrag“ für den Senior-Chef, der bereits als Lebensmittelhändler ausgesuchte Weine aus Südtirol importiert hatte. Und „weil eine Krämerseele nie Ruhe gibt“, wie Hans-Werner Weinzierl gelernt hat, lief der Laden. Es folgte ein Umzug in die Auenstraße, und seit vielen Jahren residiert „Weinzierl’s Weinkistl“ nun in der Schulstraße.

Es gehörte schon immer zu den Gepflogenheiten der Weinzierlschen Philosophie, ihr Angebot mittels Messen nah an den Kunden zu bringen. Sicher waren die Veranstaltungen im Bortenschlager-Saal und im Müllerbräu-Keller stimmig, doch der jeweilige Aufwand war „praktisch nimma zum derarban“, wie es Hans-Werner Weinzierl genüsslich-bairisch umschreibt. Der Laden in der Schulstraße erfüllt nun beides: großzügige, angenehm gestaltete Verkaufsfläche und gleichzeitig Raum genug für Veranstaltungen der Produktpräsentation. Der „Österreich-tag“ ist gerade erfolgreich gelaufen, die Kunden waren zufrieden, die persönlich anwesenden Winzer aus dem Nachbarland gaben erhellende Einblicke in die Kunst der Weinherstellung – und die Zungen der Kunden durften sich natürlich von den präsentierten Tropfen beeindrucken lassen.

„Massenware findet sich bei uns nicht“, erklären Maria und Hans-Werner Weinzierl. Ihre Partner sind kleine Handwerksbetriebe, die die Beiden alle persönlich besucht und kennengelernt haben. Sie wissen, wo die Weingärten nach organisch-biologischen Richtlinien bewirtschaftet und die Weintrauben äußerst schonend verarbeitet werden. Und sie wissen, dass sich dies in der Qualität ihrer Weine niederschlägt. „Schließlich“, meint der Chef des Weinkistls, „kommt der Name Weinzierl aus der Kremser Gegend und bedeutet Weinzieher – das verpflichtet natürlich!“

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Neben den Weinen haben sich auch Randsortimente im Angebot etabliert. Einen ersten Eindruck erhält man schon beim Betreten des Ladens, wenn der Blick auf den Concept Store von Lantenhammer fällt: ein „Laden im Laden“, der aus dem ersten Messestand der renommierten Destillerie vom Schliersee im „Weinkistl“ aufgebaut wurde. Schliersee? Es klingelt: Auch der „Slyrs“, der bayerische Whisky, offeriert sich hier neben weiteren herausragenden Edelbränden und Destillaten aus Meisterhand. Des Weiteren umfasst das Sortiment im „Weinkistl“ Feinkost: Olivenöle, Essige, Käse, Süßigkeiten, Schokolade aus Österreich, Pasta aus den Abruzzen, Trüffelprodukte aus Umbrien, regionale Erzeugnisse wie Honigprodukte vom Bienenhof Pausch – und Kaffee.

Apropos Kaffee: „Einen Kaffee gibt’s bei uns immer!“ Maria und Hans-Werner Weinzierl sehen ihren Laden auch als Begegnungsstätte, da ist Platz für familiäre Spontaneität, und wer in „Weinzierl’s Weinkistl“ ein ganz besonderes Glück hat, bekommt seinen Espresso von Dieter Reindl serviert. Dass die – allerdings fotoscheue – „gute Seele des Hauses“ beim Umzug geholfen hat und ihnen dann „geblieben“ sei, erwähnen die Weinzierls mit einem Augenzwinkern: Vor der Qualität einer Reindl’schen Wein-Beratung bestehen nämlich keinerlei Zweifel! „Wir leben von der Atmosphäre“, betonen Maria und Hans-Werner Weinzierl, und das bedeutet, dass jedermann willkommen ist „auf einen Ratsch“, auf eine kleine Fachsimpelei, die nicht unbedingt zu einem Großeinkauf führen muss.

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Also keine Scheu, ein unverbindlicher Besuch im „Weinkistl“ lohnt sich auf alle Fälle, und außerdem kann man sich dann gleich über ganz tolle Wein- und Feinkost-Geschenkkörbe informieren, die die Weinzierls im Präsentservice anbieten. Oder planen Sie gerade ein Fest? Kein Problem, das „Weinkistl“ stellt das entsprechende Equipment zur Verfügung, vom Bistrotisch bis zum Wein auf Kommission. Denn Sie wissen ja: Wer Wein trinkt, sündigt nicht. Oder so ähnlich. Probieren Sie’s einfach aus!

„Weinzierl’s Weinkistl“
Schulstr. 9
85276 Pfaffenhofen
Tel. 08441 7482
www.wein-weinzierl.de