Ein fester Händedruck und ein gerader Blick aus wachen Augen – beides fällt dem Besucher bei der Begegnung mit Vater Peter und Sohn Alexander Götz auf. Beide stehen am Höhepunkt eines bald hundertjährigen, mittelständischen Erfolgsunternehmens. Beide haben neue Wege beschritten mit und für die Firma. So erstaunt es höchstens auf den ersten Blick, wie aus des Urgroßvaters Spenglerbetrieb von 1914 mit dem Schöpfbrunnen im Haus am Hofberg gleich beim heutigen Landratsamt, das hochmoderne, innovative und nun an der Joseph-Fraunhofer-Straße liegende Heizungs- und Sanitär-Geschäft mit der exklusiven Bäderlandschaft entstehen konnte.
Mit 13 000 Mark hatte Ludwig Götz kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs den Spenglerbetrieb gekauft. Aus Blech formte er Gebrauchsgegenstände und lieferte auch früh schon Selbstproduziertes, wie Feuerwehrhelme, bis ins benachbarte Ausland. Der Beginn einer neuen Badekultur im Eigenheim der Weimarer Zeit wurde bald zum Fundament der Firma Götz. Ein kleiner Hochgenuss war damals der Warmwasser spendende Badeofen mit Wanne, meist untergebracht in einer Nische im Schlafraum oder der Küche.
Wer heute die raumgreifenden Badeoasen der Firma Götz bestaunt, mit Düsen, Massageknöpfen und meist zwei Sitzschalen in der Wanne, der könnte meinen, die Luxusklasse sei Ziel der Firma. Doch der Eindruck täuscht, denn Bäder sind nur ein Teil des weiten Geschäftsfelds mit durchdachter Firmenphilosophie.
Niedrig-Energie-Konzepte, intelligente Wasser- und Ressourcennutzung im Haus und Flüssiggas als
Energiealternative in Zeiten steigender Strom- und Rohstoffpreise und in Kombination mit einem innovativen Kooperationsdenken für das lokale Handwerk – das ist die komplexe Formel der Firma Götz, die sich nicht in einem Satz vermitteln lässt.
Der diplomierte Versorgungstechniker und Wirtschaftsingenieur Alexander Götz hat gemeinsam mit dem Vater am Konzept gefeilt. So ist beim Um- oder Einbau eines Bades stets alles aus einem Guss, von der Fliese bis zur Wanne. Dabei überschreitet das Vater-Sohn-Tandem aber nie die Linie der eigenen Fachkompetenz, sondern arbeitet mit handwerklich anspruchsvollen Schreinern und Fliesenlegern zusammen. Auch die Energiesparkonzepte der Firma beziehen von der Wärmedämmung bis zur Solartechnik professionelle Unternehmen mit ein. Götz junior will eine Win-Win-Situation schaffen, von der alle profitieren: kooperierende Betriebe, die eigene Firma und in erster Linie der Kunde.
„Es geht vor allem um dessen Nutzen“, unterstreicht Peter Götz. Sonnenenergie als Prestigespiegel fürs Dach, davon hält Peter Götz nicht viel. Sein Einsatz für energiesparendes, nachhaltiges Bauen, Wohnen und Leben entspringt einer eher konservativen Weltsicht. Für den Kunden wird genau durchgerechnet, was sich wirklich rechnet.
Auch das Verständnis von Qualität im Hause Götz endet nicht bei der Qualität des Produkts, sondern es führt über die Maxime „Service, Service, Service“ (Götz jun.) hin zu einem stetigen Verbesserungsdenken im gesamten Unternehmen, das jeder einzelne Mitarbeiter verinnerlichen soll. Mit diesen Grundprinzipien hat es Götz geschafft, ein Qualitätssiegel zu erlangen, das im Bauhandwerk noch äußerst selten und eher in der Großindustrie bekannt ist. Regelmäßig muss es erneuert werden, und immer wieder muss sich die Firma am eigenen Anspruch messen lassen.
Das eine derartige Philosophie nicht nur ökologisch Interessierte anzieht, lässt sich denken. Ein Dokumentarfilmer aus Oberbayern lässt sich gerade einen Bundeswehr-LKW von der Firma Götz mit einer Heizungsanlage und Warmwasserversorgung ausstatten – er will eine Auszeit nehmen und die Welt damit umrunden.
Passt gut zum Motto der Firma, die mit Fingerspitzengefühl Lebensqualität verbreiten will. Die Geschichte mit der Weltumrundung hätte auch Großvater Ludwig Götz gefallen. Mit seinem Motorrad war er in Pfaffenhofen stadtbekannt und „berüchtigter Easy-Rider bis weit über 80“, er-innert sich Enkel Peter Götz und blickt lachend
zu seinem Sohn Alexander.