Die ganze Vielfalt Sebastian Daschner ist neuer Kulturmanager

von Claudia Erdenreich

„Kultur kann vieles sein“, stellt Sebastian Daschner sofort klar. Seit Anfang Oktober ist der neue Kulturmanager im Amt, er tritt die Nachfolge von Eva Berger an, die in Kürze ihr erstes Kind erwartet.

Als Graffiti-Künstler ist Sebastian Daschner vielen gut bekannt, er war zuletzt auch im Kreativquartier in der Alten Kämmerei tätig. Der gebürtige Pfaffenhofener kennt die lokale Kunst- und Kulturszene hervorragend, zusätzliches Fachwissen erwarb er sich im Studium. Sebastian Daschner studierte Neuere Deutsche Literatur, Soziologie und Mediävistik, schloss mit dem Magister ab. Die Studienfächer wählte er aus reinem Interesse, wie meist bei Geisteswissenschaften steht der spätere Beruf damit noch offen, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Der neue Kulturmanager war nicht nur als Künstler tätig, sondern organisierte früh, schon als Mitglied im Jugendparlament und später ehrenamtlich für die der Stadtjugendpflege, Musik- und Kulturevents. Damit bringt er ideale Voraussetzungen für seine jetzige Tätigkeit mit.

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Ein Netzwerk für Kulturschaffende
Schon als die Stelle erstmals vor zwei Jahren ausgeschrieben wurde, war Daschner in der engen Auswahl, bereits vorher hatte er geplant, beruflich in diese Richtung zu gehen. Für Sebastian Daschner gibt es keine Wertung von Kunst und Musik, er ist für alle Stile offen, eine wichtige Voraussetzung für seinen Beruf. Nach einem Monat intensiver Einarbeitungszeit verschafft er sich weiter einen Überblick, hier kommt ihm klar der „Heimvorteil“ zu Gute, er kennt die Stadt, die Räume, viele der Künstler. Er weiß, wen er fragen kann.

Seine Aufgaben sind vielfältig und umfassen den ganzen, weiten Bereich der Kultur. In seiner Abteilung werden nicht nur Volksfest, Dult und Märkte organisiert, sondern praktisch alle städtischen Veranstaltungen. Die Städtische Galerie wird von seiner Abteilung ebenso betreut wie Einzelveranstaltungen, dazu kommt der Kultursommer oder die neue Winterbühne. Das Programm der Städtischen Galerie kommt dabei vom zugehörigen Kunstgremium.

Ihm ist es wichtig, ein Netzwerk Kultur zu schaffen, Beratung für alle Kulturschaffenden anzubieten. Die Aufgaben teilt er sich mit den insgesamt vier Mitarbeitern der Abteilung, darunter drei Verwaltungskräfte und eine Volontärin. Er ist Ansprechpartner für alle, die Kultur machen oder machen wollen, ohne Einschränkung oder Wertung.

Der große Kalender für nächstes Jahr ist schon jetzt sehr voll, viele Veranstaltungen müssen noch in diesem Jahr geplant werden, die Veranstaltungsorte sollten festgelegt werden. Auch abends ist Sebastian Daschner bei einigen Events selber vor Ort. „Es wird nie langweilig“, beschreibt er seine Tätigkeit. Kein Arbeitstag gleicht dem anderen, Sitzungen und Termine außer Haus wechseln sich ab mit zahlreichen Anfragen, Telefonaten und Mails. Die Veranstaltungslogistik ist komplex, gerade weil ein zentraler Veranstaltungsort in Pfaffenhofen fehlt. Private Musikbühnen werden ebenso bespielt wie Schulaulen, das Haus der Begegnung oder der Rathaussaal. Jede Veranstaltung muss daher individuell geplant werden.

Sein Büro im ersten Stock des Rathauses liegt direkt hinter der Rezeption, über seinem Schreibtisch hängt ein Werk von Sigi Braun, einem 1928 in Pfaffenhofen geborenen Künstler. Ein großer Schreibtisch bietet genug Platz für zahlreiche Unterlagen.
Das Atelier in der Alten Kämmerei besteht selbstverständlich weiter, er wird auch in Zukunft als Künstler tätig sein, selbst wenn die Freizeit für den neuen Kulturmanager nun etwas geringer ausfällt. Er wird im Kreativquartier wie früher noch Veranstaltungen und Vernissagen organisieren. Die Bildende Kunst liegt dem Künstler sehr am Herzen, aber wirkliche Schwerpunkte gibt es nicht in seiner Arbeit, Offenheit ist ein zentraler Punkt für ihn.

Die Paradiesspiele im letzten Jahr forderten die volle Aufmerksamkeit seiner Vorgängerin, jetzt ist Sebastian Daschner noch bis März mit der Winterbühne beschäftigt, die nächsten Ereignisse schließen sich dann nahtlos an. Im Mai wird mit „Lokalklang“ ein spannendes Festival folgen, das sich mit dem Phänomen der neuen Volksmusik befasst und dem Klang der Heimat. „Tradition gemischt mit Neuem“, beschreibt Sebastian Daschner das Festival.

Der Schwerpunkt gefällt dem neuen Kulturmanager besonders gut, betont und fördert er doch die lokale Identität.
Und genau darin sieht Sebastian Daschner auch die Herausforderung in seiner Tätigkeit: Leute zusammenbringen.