von Lorenz Trapp
Batterie leer? Kaputt? Reduzierte Leistungsfähigkeit? Wer jetzt an Burn-out denkt, ist allerdings auf dem falschen Dampfer. Dennoch kein Problem! Hier nämlich geht’s tatsächlich um echte Batterien, und da hilft kein psychologischer Ratgeber. Doch in einer Garage am Adlerskron, hoch über der Burgfriedenstraße, findet sich sicher eine Lösung. Bis unters Dach stapeln sich, fein säuberlich aufgereiht, Batterien aller Art – von der Knopfzelle über die Batterieanlage des Elektrostaplers bis zur stationären Batterie für die Notstromversorgung.
Gregor Loibl erinnert sich gerne daran, wie er – mit 14 Jahren! – im September 1985 seine erste Batterie verkauft hat: „Es war eine 53621-12V-36Ah für einen VW Golf – 77 Mark, und zwei Mark Provision für mich!“ Dass er die Bedeutung der einzelnen Ziffern in der Zahlenkombination kennt, ist klar, den Gregor Loibl ist „praktisch mit Batterien aufgewachsen“. In den 60-er Jahren hatte sein Vater, damals bereits Elektroingenieur, zur Finanzierung seines Zweitstudiums zum Berufsschullehrer einen Job als Starkstromtechniker beim Flugzeugbauer Messerschmitt angenommen. Sein Aufgabengebiet war die Entwicklung der Messtechnik und der optimalen Stromversorgung im legendären „Senkrechtstarter“. In diesem Zusammenhang testete er verschiedenste Batterietypen und Fabrikate – der Kontakt mit dem Phänomen Batterie war hergestellt. Nach Beendigung des Studiums ging Konrad Loibl an die Schule – die Batterie blieb.
Gregor Loibl übernahm den Verkauf der Batterien, sobald er volljährig war, und vermittelte schon als Gymnasiast seinen Mitschülern die entsprechenden Batterien für ihre Mofas. Das selbstständige Arbeiten gefiel dem jungen Mann, sodass er nach Abitur und Banklehre neben dem Batterieverkauf ein zweites Standbein suchte – und in Reichertshausen mit Lottoannahme und Schreibwarengeschäft fand. Bevor er zum ersten Mal seinen eigenen Laden aufsperrte, habe er allerdings „erst mal einen Stoß Batterien“ ins Regal gestellt.
Die Batterien sind sein Leben. Mit den „Bären-Batterien“ (die Firma existiert leider nicht mehr) ist er groß geworden, und inzwischen fungiert er auch als regionaler Servicestützpunkt eines anderen bedeutenden Herstellers; er bietet selbstverständlich ebenso die korrekte Entsorgung von Altbatterien wie den Lade- und Reparaturservice. Seine Kunden sind Autowerkstätten, Busunternehmen, Speditionen, Motorradhändler, Landmaschinenhändler – oder Bootsverleihe: „Auf dem Chiemsee kurven auch ein paar Elektroboote mit meinen Batterien herum!“ Dazu kommen immer mehr Industriebetriebe, die für Messgeräte oder für Brandschutzanlagen „mobile Energie“ benötigen. „Und außerdem“, verkündet Gregor Loibl lächelnd, „mal ganz profan: In jedem Zigarettenautomaten steckt – wegen der Alterskontrolle – ein Lesegerät, das natürlich Strom braucht“.
Batterien also überall – und selbstverständlich für jedermann! Wer also, auch als Privatkunde, eine „stinknormale“ oder eine ganz spezielle Batterie braucht, darf sich gerne an Gregor Loibl wenden – von Knopfzellen z.B. hat er ca. 50 verschiedene Formate vorrätig. Übrigens: Fehlt bei einem Uralt-Gerät oder einem Oldtimer die Batterie, ist das für Gregor Loibl auch kein Problem; er nämlich hat sich alte Zeitschriften und Preislisten aus den letzten Jahrzehnten aufgehoben und ist so in der Lage, ganz schnell für das jeweilige Gerät die entsprechende Batterieart herauszufinden. Und dann fällt ihm noch etwas ein! Er springt vom Schreibtisch auf, geht zum Regal und zieht etwas heraus, das sich – sorgsam auseinander gefaltet – als Plakat aus den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts entpuppt: „Die Batterie macht das Rennen“ prangt in großen weißen Lettern auf schwarzem Grund – Werbung für die legendäre „Bären-Batterie“; mit auf dem Bild: der junge Niki Lauda. „Damals noch mit Ohren“, stellt Gregor Loibl verschmitzt fest, um dann versonnen hinzuzufügen: „Das waren noch Zeiten!“ Wie wahr.
Loibl Batterien
Adlerskron 3a
Tel. 0 84 41 / 49 58 82
www.loibl-batterien.de