Die aktuelle Kolumne von Thomas Herker (September 2017)

Liebe Pfaffenhofenerinnen, und Pfaffenhofener,
Nachhaltigkeit ist kein Modewort. Für mich steht fest: Nur wer jetzt nachhaltig handelt, sichert eine lebenswerte Zukunft! Daher ist es für eine Kommune unerlässlich, eine nachhaltige Stadtentwicklung zu verfolgen. Genau das passiert in Pfaffenhofen seit längerem. Vor kurzem hat nun der Stadtrat die „Pfaffenhofener Nachhaltigkeitserklärung“ unterzeichnet. Wir haben uns als eine der ersten bayerischen Städte zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der UN bekannt – und wir wollen uns bei Beschlüssen daran orientieren und danach handeln.

2015 haben sich die Vereinten Nationen auf die Agenda 2030 geeinigt. Sie enthält 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – zu Themenfeldern wie Gesundheit, Bildung, Arbeit, Energie oder Konsum. Staaten, Kommunen, Wirtschaft und Bürger sollen für gemeinsame Anliegen gemeinsam sorgen – wie etwa für Klima, Artenvielfalt und Wasser. Weitere Aufgaben sind soziale Gerechtigkeit zu erreichen oder Frieden zu sichern. Für die Umsetzung der 17 Ziele spielen Städte eine wichtige Rolle, denn sie erreichen die Menschen direkt in ihrem Lebensumfeld.

Stadt, Vereine, Privatinitiativen in Pfaffenhofen leisten hier Beachtliches: Seniorenbüro, Rufbus „Linie Nacht“ oder Kleiderkammer, um nur einige zu nennen. Nachhaltige Prinzipien sind z. B. im Klimaschutzkonzept oder im neuen Flächennutzungsplan formuliert. Pfaffenhofen will sich auch künftig nachhaltig ausrichten. Denn nur so kann die Stadt – trotz Wachstums – handlungsfähig und lebenswert bleiben. Was liegt da näher, als sich die weltweit gültigen 17 Nachhaltigkeitsziele zum Maßstab zu nehmen?

Beispiel Gartenschau: Ziel 11 fordert u. a., „sichere, inklusive und zugängliche Grünflächen und öffentliche Räume“ zu schaffen. Die Planungen für die Gartenschau waren sehr auf bleibende Werte ausgerichtet. 5,8 Hektar Erholungs-, Grün- und Spielflächen sind in den Regelbetrieb übergegangen, wir wollen nun eine Nachnutzung etablieren. Das sind zum einen Veranstaltungen. Momentan arbeiten wir daran, den dauerhaften Biergarten im Bürgerpark zu ermöglichen. Das Grüne Klassenzimmer wird regelmäßig genutzt werden. Und ansonsten laden die Flächen zum Sonnen ein, zum Spielen, zum Verweilen.

Beispiel Nachhaltigkeitskonzept für Veranstaltungen: Die Stadtverwaltung hat gerade einen Leitfaden erarbeitet, wie wir Veranstaltungen – Markt, Volksfest, Kultursommer etc. – nachhaltiger durchführen können. Damit tragen wir zu Ziel 12 bei „Verantwortungsvoller Konsum“. Stichworte sind u. a. regionale Speisen, die Vermeidung von Verpackungen oder die Anreise mit dem emissionsfreien Innenstadt-Express. Auch die Vergabe öffentlicher Flächen an Veranstalter soll an Auflagen geknüpft werden.

Eines ist klar: Die Welt können wir nicht alleine retten, aber wir können unseren eigenen Entscheidungsspielraum nutzen. Die Kommune will hier eine Vorbildfunktion wahrnehmen.

Ich möchte Sie aufrufen, im Sinne der Nachhaltigkeit aktiv zu werden! Viele Anregungen gibt es beim Klimaschutztag am 21. Oktober auf dem Hauptplatz, zu dem ich Sie herzlich einlade. Dann startet u. a. die Aktion „Pfaffenhofen plastikfrei“.

Ihr

Thomas Herker,
Erster Bürgermeiste