Die aktuelle Kolumne von Thomas Herker (Oktober 2017)

Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener,
fahren Sie manchmal über den Kreisverkehr an der Scheyerer Straße? Das ist vor allem im Berufsverkehr morgens und abends eine echte Herausforderung und auch eine Geduldsprobe. Und was sagen Sie zu der Parksituation auf dem Hauptplatz? Die Autos stehen dicht an dicht, bis direkt an den Zaun des Kinderspielplatzes, und jeder versucht, einen ganz zentralen Parkplatz zu finden – um sich dann womöglich beim Besuch im Straßencafé über den Lärm und Gestank der vielen Autos zu ärgern.

Wäre unsere Innenstadt nicht mit weniger Blech und Motorenlärm viel attraktiver und lebenswerter? Ich bin sicher, dass weniger parkende Autos und weniger Durchgangsverkehr die Aufenthaltsqualität unseres schönen Hauptplatzes deutlich steigern würden.

Die Verkehrsbelastung in unserer Stadt hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Das merkt man tagtäglich auf dem Hauptplatz und nicht zuletzt auch am Kreisel an der Scheyerer Straße. Diese Schnittstelle von Schul- und Kellerstraße mit der Scheyerer Straße war immer schon ein besonders neuralgischer Verkehrsknotenpunkt in Pfaffenhofen. Hier wurde einst die erste Ampel installiert, dann löste der Kreisverkehr vorübergehend die endlosen Staus auf, aber inzwischen haben wir jeden Morgen wieder die gleiche endlose Blechlawine – und mittendrin viele Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Schule.

Um Sicherheit der Kinder geht es auch auf dem Hauptplatz, wo wir die Parkplätze rund um den Spielplatz voraussichtlich streichen werden. Aber damit darf es noch nicht getan sein, wenn wir unsere „gute Stube“ wirklich attraktiv machen wollen. Mehr Parkplätze müssen wegfallen und Platz für Straßen-cafés und Sitzbänke, zum Bummeln und Spazierengehen machen.

Wenn wir nichts ändern, müssen wir mit einer weiteren deutlichen Steigerung der Verkehrsbelastung rechnen. Daher müssen wir jetzt gegensteuern, um das drohende Verkehrschaos zu vermeiden. Warum also sperren wir den unnötigen Durchgangsverkehr nicht aus der Innenstadt aus? Diese und weitere mögliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind in einem Verkehrs- und Parkraumkonzept zusammengefasst, mit dem sich der Stadtrat im November beschäftigen wird. Zu diesem Konzept gehören auch die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur sowie mittelfristig eine Neukonzeption des ÖPNV, außerdem die Förderung von Elektromobilität sowie Car-Sharing-Angebote.

Natürlich kann nicht jeder Ortsteilbewohner mit dem Radl in die Stadt fahren. Und natürlich muss es immer zentrale Parkplätze für Behinderte geben. Aber jeder Einzelne von uns sollte doch sein Verkehrsverhalten überdenken und in Frage stellen: Muss ich unbedingt mit dem Auto direkt auf den Hauptplatz fahren oder tun mir ein paar Schritte zu Fuß nicht sogar gut? Und wäre es nicht viel gesunder und entspannter, öfter aufs Fahrrad zu steigen, statt sich mit dem Auto in die Blechlawine einzureihen? Und – Hand aufs Herz – genießen wir es nicht alle sehr, wenn wir beim Markt, bei der Dult oder bei einer Veranstaltung mal autofrei über den Unteren Hauptplatz flanieren können?

Ihr

Thomas Herker,
Erster Bürgermeiste