Der Rockstar in der Kamera

Lorenz Trapp hat ihn herausgelockt 

Born in the U.S.A. – geboren in Los Angeles, an der amerikanischen Westküste, bessere Voraussetzungen kann es, so vermuten wir hier im biederen Mitteleuropa, gar nicht geben, um sein Herz in den Saiten einer Gitarre klingen zu lassen und die Bühnen der Welt zu rocken. Das Leben allerdings schreibt seine eigenen Geschichten, und wer es geschickt anstellt, überlistet das Leben und schreibt seine Geschichte selbst.

„Ich war 20, ich hatte sooooo“ – Gerrit Leppelsack bewegt seine Hände von weit über dem Scheitel bis tief unter den Tisch auf der Terrasse des Jürgen’s und zeigt das ironische Lächeln eines 35-Jährigen, der auf seine wilde und so weit zurückliegende Jugendzeit blickt – „sooo lange Haare und wollte Rockstar werden!“ Doch sein Vater bestand darauf, dass der junge Mann, für den Fall einer nicht zu überbordendem Erfolg führenden Rockstarkarriere, auch was Seriöses lernen sollte, und so studierte der Filius Volkswirtschaftslehre. 

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Gerrit Leppelsack: Der Fotograph . . .

Seine ersten Lebensjahre verbrachte Gerrit Leppelsack tatsächlich in den Staaten, wo sein Vater als Professor lehrte: „Englisch spreche ich deshalb genauso fließend wie Deutsch“, und diese Fähigkeit kommt ihm natürlich in seiner eigentlichen Profession sehr zu Gute. Als Photograph ist er international tätig, Shootings in New York und Paris stehen ebenso in seinem Terminkalender wie Kampagnen in der Hallertauer Heimat: Silk&Pearls, die Serie mit der extravaganten Dirndl-Designerin Beate Holzmair ist gerade abgeschlossen, und als aktuelles Model fungiert zur Zeit auch Sohn Arjen.

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. . . . und seine Bilder

Kindergarten und Schule besuchte Gerrit Leppelsack schon im „schönen Bayernland“ und kam sehr früh mit der Photographie in Berührung. Seine Mutter fotografierte mit Leidenschaft, und so gehörten „Blende“ und „Verschlusszeit“ wie selbstverständlich zu seinem Vokabular, als der neunjährige Gerrit seine erste eigene Kamera in Händen hielt – und trotz Rockstar-Ambitionen nicht mehr losließ. „Auch als alles digital wurde“, erzählt er, „habe ich erst mal analog weitergeschossen – Kohle für eine Digitalkamera hatte ich natürlich auch nicht!“ Was als Hobby begann, wandelte sich nach dem Studium immer mehr zur Profession: Als er in der Agentur „Tony Scott“ als „Foto-Manager“ arbeitete, wurde diese von „Getty Images“ aufgekauft, Gerrit Leppelsack stieg um in den Vertrieb der Fotos von Getty und hatte nun die Möglichkeit, mit den weltbesten Fotografen zusammenzuarbeiten: „In einer Stunde“, erklärt er verschmitzt, „lernst du da mehr als in drei Jahren Ausbildung“, und als er und seine Frau Theresa dann „unseren Kleinen“ bekamen, richtete er das Objektiv natürlich auch auf diesen: „Und viele, die die Bilder sahen, waren begeistert, genauso wie ich!“

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Im letzten Jahr schoss er die Douglas-Kampagne und für einen renommierten Uhrenhersteller arbeitete er mit „Top Male Model“ Marcus Schenkenberg. Er lacht ob der vielen Anglizismen im „Business“, und erklärt, dass er auf seiner Homepage kein „Branding“ macht, also nicht mit bekannten Namen wirbt: „Meine Bilder brauchen keine Referenzen, meine Bilder sollen für sich selbst sprechen“. Und es läuft. Sehr emotional gehe er in die „Shootings“ und versuche die Models zu begeistern: „Ich bin kein introvertierter Typ, das wäre total gelogen!“ Seine Hände bewegen sich wieder hoch über dem Tisch, als würde er die Welt lebendig streicheln, wird aber sofort wieder ernst: „Ich habe eine Verantwortung für Frau und Kind“, sagt er, „und deshalb brauche ich ein geregeltes Einkommen“. Vier Tage in der Woche arbeitet er bei einer aus dem Internet-Bereich bekannten Firma, in guter Position.

Dies setze ihn in die privilegierte Situation, „seinen“ Preis als Fotograf zu verlangen; wenn jemand den nicht zahlen will, könne er also auch ablehnen. Und dies erlaube ihm in seinem Studio in der Raiffeisenstraße sogar, wie vor Kurzem, für eine Jung-Designerin ein Shooting kostenlos zu machen, mit einem Top Model: „Für das Model hat’s den Vorteil, ein weiteres Bild für die Mappe zu haben“, und dies hält auch seinen – mittlerweile guten – Namen im Markt präsent.

„Ich mach das, weil’s mir Spaß macht“, fasst Gerrit Leppelsack zusammen, legt die Hände ineinander und kommt noch mal auf den Rockstar zu sprechen: „Ich habe mal als Musiker mit den ‚Kölner Seelen‘ vor 17000 Menschen gespielt – ein unbeschreibliches Gefühl!“ Die Kamera aber hat gesiegt, und wer Gerrit Leppelsack zusieht, wenn er von seiner Leidenschaft spricht, entdeckt es auch hier: das unbeschreibliche Gefühl!

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