Kultur

Denk mal an: Ein Denkmal für ein Denkmal ist ein Denkmal

Wir Deutschen, und das gilt genauso für uns Bayern, haben es nicht leicht. Wir setzen uns einfach zu gerne zwischen alle Stühle. Niemand weiß, auf welchen genetischen Defekt oder auf welch ausgeprägt archaischen Atavismus dies zurückzuführen sein könnte. Da beißen sich unsere Verhaltensforscher mit ihren hochentwickelten Kiefern noch immer die am Ende der evolutionären Entwicklung liegenden Zähne aus, obwohl die Antwort relativ einfach sein dürfte. Wir wollen uns einfach nicht entscheiden. Weiterlesen

48 Stunden im Hochzeitszelt Instant Wedding im humulus lupulus trifft Beuys und die Bienen

von Lorenz Trapp

Blumen in der Stadt, Osterfeuer auf dem Festival-Gelände, spontane Trauungen und ein Doldensound-Musik-Event, das dem hopfigen humulus lupulus zur Ehre gereicht – ein Panoptikum kreativer Fäden, die alle für sich selbstständig agieren und doch, wie ein Kinder-Mobile, eine stabile Mitte haben: mobile e.V. Bekannt ist mobile als der Verein, der jedes Jahr dieses legendäre „Humulus-Lupulus-Doldensound-Open-Air“ veranstaltet, bei dem etablierte, weniger etablierte, aber durchwegs engagierte, und so was von perfekt schräge Bands und Musiker ein Wochenende lang auf dem idyllischen Festivalgelände zwischen Vieth und Scheyern den Geist von Woodstock (und zwar nicht den des kleinen gelben Vogels aus den Peanuts) wiederauferstehen lassen. Doch das ist nicht alles, mobile ist mehr. Weiterlesen

Von wegen Wüste: Rufer in den Fluten der Kunst

von Lorenz Trapp

„Kunst ma ned a Markl leih’n?“ Der Bart dieses Witzes ist so lang, dass man ihn ohne „Challabadqap“ (arabisch für: Hallenbadkappe) nicht ins Schwimmbad tragen dürfte. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt noch Schwimmbäder gibt, die auf der Kappenpflicht bestehen. Sicher ist, dass die Bairische Sprache mit dem Sibirischen Tiger eines gemeinsam hat: Sie wird aussterben, so haben Wissenschaftler festgestellt. Nun haben Wissenschaftler schon vieles festgestellt, von dem wir uns nicht irritieren ließen, und während seltsamerweise genau dann Prognosen zum Menetekel an der Wand, zu düsteren Gemälden verkommen und irgendwann vergessen werden, erhebt sich hinterrücks und unerwartet die Antithese zu voller Gestalt und spricht wieder Bairisch (siehe vorher). Dafür wiederum geschehen andere Dinge vollkommen unprognostiziert. Was der Sibirische Tiger unternimmt, werden wir wohlwollend beobachten. Weiterlesen