Liebe Pfaffenhofenerinnen
und Pfaffenhofener,
leben Sie gern in Pfaffenhofen? Was macht Pfaffenhofen für Sie lebenswert? Die erste Frage haben Sie hoffentlich aus vollem Herzen mit Ja beantwortet? Dann fallen Ihnen bei der zweiten sicherlich viele positive Aspekte ein!
Die Frage nach dem Lebenswert unserer Stadt stellt sich seit ein paar Monaten verstärkt, da wir uns entschlossen haben, am Wettbewerb „International Awards for Live-able Communities“, kurz LivCom Awards, teilzunehmen. Ich muss zugeben – von selbst wären wir wahrscheinlich gar nicht drauf gekommen, hier mitzumachen, aber die Bürgermeisterin von Songpa (einem Stadtteil von Seoul/Südkorea, wo der Wettbewerb entschieden wird) hat uns zur Teilnehme eingeladen, nachdem der deutsche Botschafter in Korea, Hans-Ulrich Seidt, die Stadt Pfaffenhofen als geeigneten Kandidaten empfohlen hatte.
Unsere Bewerbung, die wir im Juni abgegeben haben, hatte Erfolg und nun sind wir im Finale. Das freut uns schon mal sehr, aber jetzt würden wir natürlich auch gern einen der ersten Plätze belegen oder womöglich mit dem Titel „Lebenswerteste Stadt 2011“ wieder heim kommen. Doch die Konkurrenz ist groß und allein in unserer Kategorie der Städte mit 20.000 bis 75.000 Einwohnern treten noch 15 Mitbewerber in Seoul an.
Doch wir sind zuversichtlich und vor allem gespannt auf das Finale, auf die Präsentationen der anderen Städte und ganz besonders auf die Entscheidung der Jury. Allein durch unsere Finalteilnahme haben wir schon große Medienresonanz erfahren, aber mit dem Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ würde unsere Stadt international Aufmerksamkeit erregen. Zudem hätte der Titel eine große Werbe-und Marketingwirkung, die wir in den nächsten Jahren u. a. bei der Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe effektvoll einsetzen könnten.
Übrigens: So manchem Pfaffenhofener erscheint der Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ allzu hoch gestochen. Ich gebe zu, auf den ers-ten Blick könnte man unsere Bewerbung glatt für anmaßend halten – aber nur bis man sich mit dem Hintergrund und den Bedingungen des LivCom-Wettbewerbs näher beschäftigt. Immerhin wird der Titel jedes Jahr an mehrere Städte neu verliehen, und die Bewerberstädte treten in verschiedenen Kategorien je nach Einwohnerzahl an. Wir wollen uns also nicht auf eine Stufe mit Großstädten wie Bilbao, Bordeaux oder Ankara stellen – wollen aber zeigen, dass unsere Stadt im Vergleich zu anderen Städten ihrer Größenordnung alle Kriterien
für das Prädikat „lebenswert“ erfüllt.
Die Teilnahme am LivCom-Wettbewerb gibt uns die Möglichkeit, die Lebensqualität unserer Stadt objektiv bewerten zu lassen. Da geht es um ganz konkrete Kriterien wie Natur und Umwelt, Heimatpflege und Kultur, Bürgerbeteiligung und strategische Planung. Und da haben wir ja durchaus Einiges vorzuweisen! Schon die Nominierung fürs Finale gibt uns ja recht – und nun können wir zeigen, dass Pfaffenhofen nicht nur subjektiv liebenswert, sondern auch objektiv lebenswert ist.
Ich freue mich jedenfalls trotz der harten Konkurrenz auf die fünf Tage voller Workshops und Präsentationen in Seoul. Denn wie auch immer die Jury entscheidet, wir werden doch auf jeden Fall viele neue Eindrücke und wertvolle Erfahrungen mit nach Pfaffenhofen bringen.
Übrigens: Halten Sie uns die Daumen?!
Ihr Thomas Herker, 1. Bürgermeister