Gesundheit und Bank – Hand in Hand Die Hallertauer Volksbank bietet ihren Mitarbeitern einen kostenlosen GesundheitsCheck in der Ilmtalklinik

von Lorenz Trapp

Die Zeiten ändern sich. Diese an sich banale Aussage könnte sofort und unbeachtet unter den Tisch fallen, ginge damit nicht auch eine Veränderung des Menschen, eine Veränderung seiner sozialen Situation einher. Seit der Erfindung der Dampfmaschine scheint die Welt sich immer schneller zu drehen, die Technik entwickelt sich rasant, Leistung wird effektiver und ermöglicht mehr Konsum, Wohlstand ist das Ziel – und der Mensch ist immer noch im Mittelpunkt. Doch fühlt er sich auch wohl?

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Gut Lachen haben die Initiatoren des Projekts: Dr. Thomas Hausberg als Betriebsarzt, Prof. Dr. Christian Firschke von der Ilmtalklinik und Wilfried Gerling von der Hallertauer Volksbank (unten, v.l.)

„Die Bedingungen in der Arbeitswelt haben sich für den Einzelnen gravierend gewandelt“, weiß Wilfried Gerling, „während früher die Zeit als Maßeinheit genügte, zählt heute nur noch das Ergebnis“. Der Vorstandsvorsitzende der Hallertauer Volksbank weiß auch, dass damit der Druck am Arbeitsplatz wächst. Druck ist Stress, und belastender Stress ist ein Risikofaktor, der krank machen kann – krank macht, wenn ihm nicht der Wind aus den Segeln genommen wird. Die Hallertauer Volksbank stellt deshalb ein außergewöhnliches „Gesundheitsmanagement“ auf die Beine – außergewöhnlich auch, weil es mit Betriebsarzt Dr. Thomas Hausberg und in enger Zusammenarbeit mit der Ilmtalklinik auf einer absolut professionellen Basis steht.

Die Intention des bereits laufenden Projekts ist klar formuliert: weg von der Reparatur hin zur Vorsorge – Gesundheit als Ergebnis von Wohlgefühl. Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, hat definitiv weniger gesundheitliche Probleme. Selbstverständlich ist in der Bank mittlerweile, dass die Mitarbeiter über einen ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz verfügen, doch mit Mouse, Schreibtisch und Stuhl ist es nicht getan. Nun bietet die Bank ihren Mitarbeitern dazu einen „GesundheitsCheck“: auf freiwilliger Basis, ohne Kosten für den Mitarbeiter – und während der Arbeitszeit! Dieses Angebot ist Prävention und Gesundheitsförderung zugleich, und Dr. Thomas Hausberg, der als Betriebsarzt fungiert und quasi die erste Station des „GesundheitsChecks“ darstellt, entwaffnet eventuelle Befürchtungen sofort: „Der Arbeitgeber – auch wenn er die Kosten für die Untersuchungen trägt – erfährt selbstverständlich absolut gar nichts!“ Vertrauen und Datenschutz genießen Priorität beim Check, der deutlich über die übliche Vorsorgeleistung der Krankenkassen hinausgeht. Schon 65 Mitarbeiter haben in den ersten Wochen des Projekts das Angebot genützt, und die Rückmeldungen, die Wilfried Gerling erreichen, sind durchwegs positiv: „Es hat fühlbar eine bewusstere Gesundheitsstimmung gebracht“. Kein Wunder also, dass sich laufend weitere Mitarbeiter anmelden. Keiner braucht auch Angst zu haben, einem Kollegen im Krankenhaus über den Weg zu laufen; dieses Problem wird organisatorisch perfekt gelöst.

Einer der ersten, die bei Dr. Hausberg in der Praxis zum „GesundheitsCheck“ antraten, war Günter Staud. „Ein leicht mulmiges Gefühl“ habe er schon gehabt, berichtet der Leiter der Marketing-Abteilung, schließlich wisse man ja nicht, ob auch alles in Ordnung ist. Auf die Blutentnahme, die nicht nur für das „Große Blutbild“, sondern für weitere 20 Werte untersucht wird, folgte die Ganzkörperuntersuchung. Urin- und Stuhlprobe hatte der „Patient“ bereits mitgebracht, und der ausgefüllte Anamnesebogen informierte den Arzt systematisch über aktuelle Beschwerden, die gesundheitliche Vorgeschichte und eventuelle Allergien.

Zweite Station auf dem Parcours „GesundheitsCheck“ ist die Ilmtal-Klinik, genauer gesagt das Herz-Kompetenzzentrum in der Hauptabteilung „Innere Medizin“. Prof. Dr.med. Christian Firschke spürte durchaus einen Hauch Skepsis, als die Hallertauer Volksbank mit dem „GesundheitsCheck“ an die Klinik herantrat: Können wir als Klinik dies organisatorisch überhaupt leisten? Und: Wie problematisch gestaltet sich eine Zusammenarbeit zwischen Klinik und externem Betrieb? Wie sich jetzt herausstellte, funktionierte die Verzahnung der beiden verschiedenen Bereiche hervorragend, die Leistungsfähigkeit der Klinik erfüllte die Erwartungen problemlos.

Buchstäblich am eigenen Leib erleben durfte es Günter Staud. Nach der Abdomen-Sonographie, die mittels Ultraschall im Bauchbereich die inneren Organe überprüft, durfte er bei Schwester Elisabeth in den Glaskasten zur Spirometrie: Sie misst Atmungsvolumen und Luftflussgeschwindigkeit zur Beurteilung der Lungenfunktion. Beim anschließenden Belastungs-EKG durfte der Puls – unter ärztlicher Aufsicht! – schon mal auf 180 steigen, bevor das Herz in den Mittelpunkt rückte. Bei Sonographie und Echokardiographie zeigte sich, wie professionell und technisch hochwertig die Ilmtalklinik agiert. Die Herzultraschall-Untersuchung macht den Herzschlag sichtbar, und der „Patient“ sieht sein eigenes Blut fließen. Fasziniert beobachtete Günter Staud sein Herz und seinen Herzschlag auf dem Bildschirm, während ihm Prof. Firschke ein handy-großes Gerät demonstriert, das der Arzt zu schwerkranken Patienten mit ans Bett nehmen kann, um ihnen den belastenden Weg zur üblichen Untersuchung zu ersparen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien, erläutert Prof. Firschke, die häufigsten Gründe für eine Einlieferung ins Krankenhaus – und auch die häufigste Todesursache. Unverständlich ist ihm deshalb, warum die Krankenkassen dieser Tatsache so nachlässig Rechnung tragen. Genau aus diesem Grund hält er das Projekt „GesundheitsCheck“ der Hallertauer Volksbank für absolut nötig: Es schafft ein Bewusstsein für die eigene Gesundheit, für den Wert des Wohlfühlens im eigenen Körper. Auch er war überrascht, wie positiv die Mitarbeiter der Volksbank die Untersuchungen aufgenommen haben, es sei ja doch eine gewisse Hemmschwelle zu überwinden.

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Diskret hält sich der Herr in der Mitte im Hintergrund, wenn Günter Staud zum Gesundheits-Check antritt.

Doch präventive Maßnahmen zahlen sich aus. Auch eine Klinik ist kein reiner „Reparaturbetrieb“, in der Prophylaxe liege im wahrsten Sinne des Wortes die Zukunft: Ein Mitarbeiter, der sich wohlfühlt, ist auch gesünder, da sind sich Prof. Firschke und Wilfried Gerling einig, und aus Wohlgefühl entwickelt sich unbelastende Leistungsfähigkeit. Sie sehen ihre Zusammenarbeit auch als Beispiel für andere Betrieb, die auf die medizinische und präventive Kompetenz der Ilmtalklinik vertrauen wollen. „Denn“, fasst Prof. Firschke zusammen, „wir werden alle älter – und dann wollen wir wenigstens in Gesundheit älter werden!“

Letzte Station für Günter Staud ist das Abschlussgespräch, etwa eine Woche nach den Untersuchungen, wieder in der Praxis von Dr. Hausberg. Alle Laboruntersuchungen sind ausgewertet und werden besprochen. Wenn nötig, können unverzüglich weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Ansonsten aber endet der „GesundheitsCheck“ mit der Umkehrung eines langbärtigen Medizinerwitzes: „Die Anschaffung einer Langspielplatte lohnt sich für Sie auf jeden Fall!“