Uralt ist das Handwerk der Goldschmiede, so gediegen auch wie der Wunsch der Menschen, sich mit edlen und schönen Materialien zu schmücken. Seit jeher ist sich zu schmücken ein Ausdruck purer Lebensfreude, und jeder, der die Goldschmiedewerkstatt in den Radlhöfen, direkt am südwestlichen Ortseingang von Pfaffenhofen, mit neugierigem Blick betritt, ist sofort davon überzeugt. Die großzügigen Räumlichkeiten bestechen durch geschmackvolle Arrangements – ein großer Tisch, feine Regale mit ansprechenden Ausstellungsstücken, und natürlich die Werkbänke mit den entsprechenden Utensilien der Goldschmiede.
Der Goldschmiedinnen eigentlich! Zwei Damen nämlich haben hier das Sagen und selbstverständlich auch das Know-how und die Erfahrung, aus Gold, Silber und Platin erlesene Schmuckstücke zu fertigen. Birgid Niedermayr und Konstanze Klein sind beide in Pfaffenhofen geboren und aufgewachsen. Während Birgid Niedermayr ihre Ausbildung – bodenständig – bei einem heimischen Goldschmied absolvierte, leistete Konstanze Klein ihre Lehrzeit bei einer Goldschmiedewerkstatt in München. Nach der Meisterprüfung zog es sie wieder zurück in die Kreisstadt, wo sie, mehr oder weniger zufällig, die Goldschmiedemeisterin Birgid Niedermayr bei einer gemeinsamen Freundin kennenlernte. Als wäre ein „goldener Funke“ übergesprungen, folgte dann ziemlich schnell der Entschluss, gemeinsam eine Werkstatt zu betreiben. Das Ergebnis lässt sich in den Radlhöfen bestaunen – und es muss niemand Hemmungen haben: Schauen und sich informieren ist durchaus willkommen!
Wer sich darüber wundert, dass nicht nur Schmuckstücke aus Gold, Silber und Platin zu sehen sind, den klärt Birgid Niedermayr auf: „Wir vertreiben unter www.dutzendware.de auch tolle Produkte aus Metall, Stoff, Papier und Holz“. Sie zeigt eine Box nach japanischem Vorbild, edel verarbeitet aus Holz. Es finden sich ebenso schöne Geschenkideen, die hauptsächlich in Behindertenwerkstätten hergestellt werden. Ihr soziales Engagement zeigen die beiden Goldschmiedinnen auch, wenn sie den großen Holztisch im Ausstellungsraum – „unser regionaler Tisch“ – regelmäßig und kostenlos Kunsthandwerkern aus der näheren Umgebung als Präsentationsfläche zur Verfügung stellen.
Jede Generation, jeder Geldbeutel, jeder Geschmack – bei den beiden Damen ist jeder gut aufgehoben, der nicht auf der Suche nach Massenware ist. Ein Prachtstück aus ihrer Kollektion ist der „Stadtring“, ein Ring für Heimatverbundene, mit dem fein herausgearbeiteten Wappen der Stadt Pfaffenhofen, der demnächst erhältlich ist, und wer der Tradition und dem Brauchtum verbunden ist, findet bei Birgid Niedermayr und Konstanze Klein sicher ein hochwertiges und außergewöhnliches Schmuckaccessoire. Die beiden Goldschmiedinnen legen Wert darauf, ausnahmslos hochwertiges Gold, Silber und Platin zu verarbeiten, und sie fertigen ihre Schmuckstücke auch nach den individuellen Vorstellungen der Kundin oder des Kunden an.
Gerne nehmen sie an themenbezogenen Ausschreibungen und Wettbewerben teil: So realisierte Birgid Niedermayr beim Wettbewerb „Hommage à Angela“ für die Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Halskette, deren Glieder die aus kühlem Silber scharfkantig gesägten Konturen der Bundesländer darstellen, mit Berlin als Verschluss. Konstanze Klein ist beim „Schmuck Award 2015“ nominiert im Bereich „Innovation“: Ihr Wettbewerbsbeitrag ist ein elastischer Ring (Silber 925), der wirkt wie ein fein gefaltetes Kleinod für den zarten Finger – die Entscheidung der Jury steht noch offen!
Dass Birgid Niedermayr und Konstanze Klein tatsächlich ganz großen Wert auf Hochwertigkeit und originelles Design legen, davon kann man sich bei einem unverbindlichen Besuch in der Goldschmiedewerkstatt problemlos überzeugen. „Und zu uns darf wirklich jeder kommen“, betonen die beiden unisono mit einem verschmitzten Lächeln, „egal, ob er einen Ohrstecker reinigen oder sich einen Ring professionell vom Finger schneiden lassen will!“
Goldschmiedewerkstatt Radlhöfe 1, 85276 Pfaffenhofen, Tel. 08441/85 99 651
Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9.00 – 12.30 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr, Sa 9.00 – 14.00 Uhr
von Lorenz Trapp