Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, haben Sie sich in letzter Zeit mal auf dem Pfaffenhofener Wohnungsmarkt umgesehen? Falls Sie gerade auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus sind, sind Sie nicht zu beneiden – zumindest wenn Sie kein „Besserverdiener“ sind. Sollten Sie eine Wohnung für eine Kaltmiete von 5,50 Euro pro Quadratmeter angeboten bekommen, greifen Sie bestimmt sofort zu. Aber ob es solche Angebote noch gibt?
Wer auf Hartz IV angewiesen ist, bekommt jedenfalls nur eine solche Miete anerkannt: Genau 5,54 Euro pro Quadratmeter für einen Zwei-Personen-Haushalt und 5,43 Euro für einen Drei-Personen-Haushalt gelten in Pfaffenhofen als „angemessen“. Empfänger von Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld bekommen, seit es Hartz IV gibt, kein Wohngeld mehr, sondern ihr Wohnbedarf wird zusammen mit den Leistungen zum Lebensunterhalt berechnet und ausgezahlt. Und die Leistungen der Unterkunft sind nicht pauschalisiert, sondern sie werden in tatsächlicher Höhe übernommen, soweit sie „angemessen“ sind. Und eben da gelten die oben genannten Beträge.
Da aber diese Sätze wohl nicht ausreichend sein dürften, brauchen wir marktgerechte Werte. Und die wollen wir jetzt ermitteln lassen, damit auch die Schwächeren wieder eine Chance haben, in Pfaffenhofen eine Wohnung zu finden, die sie auch bezahlen können. Nachdem der Landkreis kein Interesse gezeigt hat und die Kosten für die Ermittlung der sogenannten „Kosten der Unterkunft“ (KdU) nicht übernimmt, hat die Stadt Pfaffenhofen diese jetzt in Auftrag gegeben.
Zugleich haben wir die Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels in Auftrag gegeben, der bis Mitte nächsten Jahres vorliegen soll. Mit in das Projekt eingebunden sind neben der Stadtverwaltung und dem Landkreis auch der Mieterverein und der Verein der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer. Da für diesen Mietpreisspiegel aktuelle Daten gebraucht werden, verschicken wir demnächst einen Fragebogen an viele Haushalte in der Stadt und den Ortsteilen. Diese Befragung richtet sich ausschließlich an Mieter, und Themen sind neben der Höhe der Miete auch die Lage der Wohnung, ihre Größe, Ausstattung usw.
Wenn Sie also zur Miete wohnen, bitten wir Sie um Ihre Mithilfe: Nehmen Sie sich bitte ein paar Minuten Zeit und füllen Sie den Fragebogen aus. Denn nur mit aktuellen Zahlen und Daten ergibt der Mietspiegel Sinn und nur so können wir etwas dafür tun, dass das Wohnen in unserer Stadt erschwinglich bleibt.
Herzlich Ihr Thomas Herker, Bürgermeister