Freiheit und Verantwortung als Angelpunkte der Gesellschaft

Der Bauingenieur Rainer Daschner will für die FDP in den Landtag

von Harald Regler

Warum sollte man am 15. September FDP wählen, das fragen sich derzeit bayernweit wohl viele. Wieso eine Partei unterstützen, die vor allem für ihre Wirtschaftsfreundlichkeit bekannt ist? Fragen, denen sich auch Rainer Daschner, Landtagskandidat für die Liberalen, stellen muss.
Als junger Bauingenieur kämpft er im Landkreis Pfaffenhofen für Stimmen, macht deutlich, warum er sich gerne bei den „Freien Demokraten“ engagiert, geht aber auch auf Distanz zur Spitze. Warum FDP? „Weil mir persönlich die persönliche Freiheit das höchste Gut in unserem Land ist“, erklärt er.
Freiheit? Der mündige Wähler wird ihm entgegenhalten, dass gerade diese Freiheit in den vergangenen Jahren zu sehr ausgenutzt worden ist. Vor allem, wenn man die Wirtschafts- und Finanzkrise betrachtet, ist hier etwas in Schieflage geraten, was bei vielen Bürgern und auch bei Landtagskandidat Rainer Daschner für Unverständnis sorgt. „Das ist natürlich nicht mein Verständnis von Freiheit“, so Daschner.

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Verantwortung gehört zur Freiheit!

Für ihn gehört zur persönlichen Freiheit untrennbar die eigene Verantwortung. „Es geht nicht, dass wir Gewinne privatisieren, die Verluste aber die Allgemeinheit tragen muss“, erklärt er im Hinblick auf die jüngsten Auswüchse der Finanzwirtschaft. „Auch und vor allem im Bereich der Banken muss persönliche Verantwortung übernommen werden“, so Daschner weiter, der hier eine Zeitenwende fordert. „Ein kleiner Unternehmer haftet auch für seine Entscheidungen, hier springt der Staat nicht ein, wenn eine falsche Entscheidung getroffen wurde und ein Betrieb vor der Insolvenz steht.“ Wie nun Banken und Finanzjongleure stärker in die Pflicht genommen werden können, das wird sich zeigen.

Kritisch beurteilt er die aktuellen Fälle von Steuerhinterziehung. Zwar spricht er sich anders als manch anderer Politiker gegen eine Verschärfung des aktuell geltenden Steuerrechts und damit eine Abschaffung der Selbstanzeige aus, dennoch findet er diesbezüglich doch eindeutige Worte: „Hier handelt es sich um Diebstahl an der Allgemeinheit. Hier muss das derzeit geltende Steuerrecht auch angewendet werden“, klare Worte eines Freien Demokraten.
Im Zuge der Finanzen plädiert er aber auch dafür, die Staatsquote in den kommenden Jahren zu senken. 30 Prozent, so seine Meinung, wären durchaus ausreichend. Natürlich dürfen davon staatliche Kernaufgaben wie Sicherheit, Kontrolle und Bildung nicht betroffen sein, dennoch sieht er in diesem Bereich derzeit noch einigen Spielraum. „Wir müssen staatliche Leistungen auf den Prüfstand stellen, und gegebenenfalls auch privatisieren“, so Daschner, der in diesem Zug auch die Hochschulbildung ansprach. „Natürlich darf dies nicht zu einer Verschlechterung der Lehre führen, dennoch sehe ich hier Potential.“

Innovations- statt Existenzgründerzentrum

In Bezug auf die Bildung wurde er dann auch konkret, was den Landkreis betrifft. „Ich begrüße es außerordentlich, dass im vergangenen Jahr die Fachoberschule in
Scheyern installiert werden konnte“, so Daschner. Er fordert aber mehr. Derzeit denkt der Landkreis über ein Existenzgründerzentrum nach. Hier würde jungen Unternehmern lediglich der Start in die Selbständigkeit erleichtert. Dies sieht der selbstständige Bauingenieur durchaus kritisch. „Jeder, der wirklich sein eigenes Unternehmen gründen will, tut dies, egal ob es ein solches Zentrum gibt oder nicht.“ Viel mehr fordert er diesbezüglich ein Zentrum für Innovation im Landkreis. „Wenn wir auch weiter zukunftsfähig bleiben wollen, brauchen wir innovative Ideen“, erklärt Daschner. In einem Zentrum, beispielsweise einer Außenstelle der Fachhochschule, könnten diese gefördert und gebündelt werden. „Im Land der Dichter und Denker ist Wissen unser Kapital“, so der FDPler. Über ein solches Innovationszentrum, erläutert er weiter, könnten dann letztlich auch Arbeitsplätze in der Region entstehen und die Auspendlerquote im Landkreis gesenkt werden.

Masterplan in Sachen Energiewende gefordert

Doch nicht nur in Sachen Bildung und Innovation sieht er noch Handlungsbedarf, auch im Bereich der Energiewende muss gehandelt werden. „Ich fordere hier einen Masterplan für die kommenden Jahre“, und damit steht er nicht alleine da. Schon jetzt arbeiten Landkreis und Kommunen gemeinsam einen Energienutzungsplan aus. Für ihn ist dieser jedoch nur der erste Schritt. „Es geht um die Reduzierung des CO2-Ausstoßes“, erklärt er, „damit ist aber eben nicht nur die Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen gemeint, sondern in besonderem Maße auch die Wärme.“ Wie beispielsweise in Wolnzach sind zahlreiche Gemeinden in Sachen Strom schon auf einem hervorragenden Weg. „Ziel muss es jetzt sein, den CO2-Bedarf in der Wärmeproduktion zu senken“, so Daschner weiter. Dabei liegt natürlich der Fokus auch auf den Hausbesitzern. „Hier muss man seitens des Staates Anreize setzen, dass die Gebäude energetisch saniert werden.“

Doch nicht nur der einzelne ist in Sachen Energie gefordert, auch von staatlicher Seite werden in den kommenden Jahren noch gewaltige Anstrengungen zu unternehmen sein. „Bei allem, was gefordert wird, die Grundlast muss natürlich gesichert sein“, in diesem Zusammenhang spielte er auf das moderne Gaskraftwerk in Irsching an.

Wer nun am 15. September den Landkreis Pfaffenhofen in München vertreten darf, darüber hat der Wähler zu entscheiden. Die FDP hat mit Rainer Daschner jedenfalls jemanden ins Rennen geschickt, der sich den entscheidenden Zukunftsthemen wie Umwelt und Bildung stellt. Und auch wenn Umfragen derzeit immer noch ein anderes Bild zeichnen, macht ihm die FDP viel Spaß. „Ich werde mit Freude um jede Stimme kämpfen“, so Rainer Daschner.