Die Rosensammlerin / In liebevoller Handarbeit fertigt Svenja Lehner duftende Rosenperlen

Bald blühen sie wieder, die Rosen in den Gärten, und wenn es so weit ist, macht sich Svenja Lehner auf den Weg, denn sie will die Blütenblätter der Blume nicht aus der Gärtnerei. Kurz bevor es regnet, das sei der ideale Zeitpunkt, dann fallen einem die Blüten quasi in die zärtliche Hand. „Manchmal fahre ich einfach durch die Gegend“, erzählt sie, „und es ist, als hätte ich schon einen Fokus-Blick für Rosen entwickelt“. Hat sie in einem Garten welche entdeckt, fragt sie die Besitzer, ob sie die Blüten pflücken darf – und meistens darf sie auch, noch dazu mit dem verschmitzten Argument, der kommende Regen werde den Rosen sowieso nicht gut tun… Manch ein Garten sieht Svenja Lehner nun jedes Jahr wieder.

rosensammlerin

Aus den Rosenblättern stellt Svenja Lehner Rosenperlen her. Sie hat damit ein uraltes Handwerk wieder zum Leben erweckt. Früher nämlich wurden die Perlen für die Rosenkränze tatsächlich aus Rosen gefertigt. Die Herstellung dieser kleinen Kostbarkeiten ist sehr zeitaufwändig und erfordert viel Geduld und Liebe. Belohnt für all die Mühe wird sie mit dem wunderbaren Duft, der während der Herstellung alle Räume durchzieht, und mit samtweichen, duftenden Händen direkt nach dem Formen der Perlen.

Svenja Lehner verarbeitet die fertigen Perlen zu ihrem Rosenschmuck, zum großen Teil zu edlen Ketten, in Verbindung mit edlen Materialien wie Silber, Bali-Silber, Gold und verschiedenen Heilsteinen wie Bergkris-tall und Rosenquarz. Aber auch ihre kleinen Herzengel tragen manchmal eine Rosenperle. Wer glaubt, dass die-se Qualität sich in extremen Preisen auswirkt, wird angenehm enttäuscht: Schon ab 30 Euro gibt es wunderschöne Ketten, es ist wirklich für jeden Geldbeutel etwas dabei.

Doch vor das Vergnügen hat das Schicksal die Arbeit gestellt – und die Übung. Entdeckt hat Svenja Lehner die Rosenperlen in einem Workshop für Modeschmuck, und war sofort fasziniert. Beflügelt von ersten Erfolgen bei der Perlenherstellung folgte die Strafe auf dem Fuße, als beim zweiten Versuch alles schief ging: „Vielleicht zu schnell, vielleicht zu stark, vielleicht zu langsam getrocknet – ich weiß es nicht!“ Doch als im Jahr darauf die Rosen wieder blühten, konnte sich nicht widerstehen – und fing wieder an zu sammeln.

Die Blütenblätter der Rosen zerkleinert sie. Anschließend werden sie stundenlang erhitzt und dabei immer wieder gerührt, bis sie eine lehmartige Konsis-tenz haben. Aus dieser Masse werden Perlen geformt – fast wie bei der Pralinenherstellung. Auf Zahnstochern trocknen die Perlen an der Luft, je nach Wetter zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen. Damit sie nicht mit dem Holz verkleben, werden die Perlen täglich gedreht.

Die Rosenperlen verlieren beim Trocknen deutlich an Größe. Abhängig von Farbe und Duft der verwendeten Rosen entstehen in Größe und Färbung unterschiedliche Perlen. Die einzelnen Perlen sehen immer wieder anders aus – manchmal wie Lava, wie kleine Trüffeln oder wie dunkle Schokolade. Svenja Lehners Lieblingsperlen sind dunkelrot mit einem Hauch Pink-Lila. Die gut durchgetrockneten Perlen werden geschliffen oder ungeschliffen weiterverarbeitet. Der intensive Rosenduft lässt beim Tragen des Schmuckstücks langsam nach, dem kann die Trägerin (oder der Träger) mit Rosenöl entgegenwirken.

rosensammlerin1

In Blechdosen aufbewahrt, behalten die Rosenperlen ihren Duft über viele Jahre hinweg. Und auf jeder Dose hat Svenja Lehner akribisch vermerkt, in welchem Jahr, in welchem Garten die entsprechende Rose geblüht hat. Mittlerweile kann sie eine große Auswahl ihres exklusiven Naturschmucks präsentieren, und wer will, kann sich sogar aus den eigenen Rosen Perlen fertigen lassen. Eine Kette mit Rosenperlen ist ein exquisites Schmuckstück für besondere Anlässe – und natürlich für Rosenliebhaber. „Den Duft muss man mögen“, sagt die Perlenmacherin, „doch dann gibt die Nase vor, wo’s langgeht!“

Wer seine Nase von Svenja Lehners Rosenketten betören lassen will, hat dazu Gelegenheit am Mittwoch, 15. August 2013, auf der Fraudult in Jetzendorf und von Freitag, 27., bis Sonntag, 29. September 2013, bei der welt-größten Hutmoden-Verkaufsausstellung „Mut zum Hut“ und „Schmuck durch Schmuck“ in Neuburg an der Donau – oder einfach anrufen und vorbeischauen!

Svenja Lehner
Zur Mühle 2 / Niederscheyern
Tel. 0 84 41 / 49 26 11
www.bubbly-beads.de