Aktuelle Kolumne von Thomas Herker (Oktober 2008)

Liebe Pfaffenhofenerinnen
und Pfaffenhofener,

Die Schwungscheibe, die den Motor einer Stadt am Laufen hält, sind die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Diese setzen sich zusammen aus den gemeindlichen Anteilen der Einkommens- und Gewerbesteuer. Alle geplanten Investitionen können nur bei entsprechenden Einnahmen der Stadt getätigt werden. Sämtliche städtischen Leistungen sind letztlich eine Frage der Finanzen und deren Verteilung. Daher ist eine breite Basis an Gewerbetreibenden unterschiedlichster Branchen und Größen für unsere Stadt von entscheidender Bedeutung. Mindestens genauso wichtig und eng vom ersten Punkt abhängig ist eine einkommensstarke Erwerbsbevölkerung in Pfaffenhofen.

Derzeit ist vor dem Hintergrund der internationalen Bankenkrise und dem drohendem Abschwung eine mögliche wirtschaftliche Stagnation und sogar Rezession in aller Munde. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat dabei regional ganz unterschiedliche Auswirkungen und wird mit Sicherheit auch uns betreffen. Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass die derzeitigen Entwicklungen nur eine Delle im Konjunkturverlauf darstellen.

Auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Land und in Europa haben wir keinen Einfluss, aber die Entwicklung unseres Standortes liegt in unserer Hand und wird aktiv genutzt werden. Wir möchten Pfaffenhofen als Wohnort weiter attraktiv halten, bestehende Unternehmen fördern und Neuansiedelungen vorantreiben. Dazu sind weitreichende Maßnahmen erforderlich, ein paar bunte Prospekte und eine einzelne Tafel im Gewerbegebiet reichen hierfür keinesfalls aus. Nötig ist vielmehr die direkte Stärkung des bestehenden Gewerbes. Dabei denken wir unter anderem an die weitere Belebung der Innenstadt, Networking vor Ort, Leerstandsmanagement und vieles mehr.

Weiter muss ein klares Bild von Pfaffenhofen nach außen vermittelt werden, die Stadt soll ein Synonym für einen nachhaltigen und attraktiven Standort werden. Schließlich haben wir viel zu bieten, wir brauchen es nur nach außen tragen. Wir müssen aktiv um Investitionen werben, Interessenten möchten wir mit einer zentralen Anlaufstelle die Hand reichen. Wir möchten einen Service für die Vermittlung von Flächen anbieten, bei der Ansiedelung begleiten und die Investoren in der heimischen Wirtschaft verwurzeln. Hier besteht nachhaltiger Handlungsbedarf, da in der Vergangenheit zu wenig in dieser Richtung getan wurde. Dieses Jahr haben wir ein erhebliches Gewerbesteueraufkommen, davon geben wir einen Teil der Wirtschaft als aktive Förderung und Standortvermarktung zurück. Dies wird ein zentraler Gegenstand der kommenden Haushaltsverhandlungen sein, und im nächsten Jahr werden wir anfangen, dieses brachliegende Feld zu bestellen.
Hoffen wir auf eine gesamtwirtschaftlich gute Entwicklung und vertrauen wir auf die Stärke des Standorts Pfaffenhofen!

Ihr Thomas Herker